Blitzeis hat am Donnerstag vielen Autofahrern und Fußgängern zu schaffen gemacht. Etliche landeten im Krankenhaus, der Blechschaden liegt bei mehreren zehntausend Euro.
Autos, die auf den Straßen Schlittern, Fußgänger, die stürzen und Busse, die manche Haltestellen nicht anfahren können: Blitzeis aufgrund von Nieselregen und Minusgraden hat am Donnerstagnachmittag vielen Autofahrern, Fußgängern und Einsatzkräften zu schaffen gemacht. Am stärksten getroffen hatte die Glätte die Große Kreisstadt. Insbesondere auf dem Ostring wurden nach 16 Uhr viele Autofahrer überrascht. "Da war es plötzlich so glatt, dass die Autofahrer nicht mehr bremsen konnten", berichtet Sven Hofmann von der Polizei Bad Kissingen. Die Betroffenen rutschten meistens auf die Fahrzeuge vor ihnen auf. So rammte eine Frau mit ihrem VW den vor ihr bremsenden Wagen. Vorher versuchte sie zwar noch auszuweichen, kollidierte dabei aber auch noch mit einem Ford. zwei der drei Autos wurden abgeschleppt. Allein bei diesem Unfall entstand ein Schaden von 10 000 Euro. "Auf den Hauptstraßen hat sich die Situation aber schnell wieder eingependelt", sagt Hofmann.
Zu 13 Unfällen rückte die Kissinger Polizei bis in die Abendstunden aus, überwiegend in Bad Kissingen, aber auch im Stadtgebiet von Münnerstadt. In der Friedrich-Albert-Straße wurde die Glätte sogar einem Streufahrzeug zum Verhängnis. Es kam auf Höhe des Lindenwegs ins Rutschen und rammte gegen einen geparkten Wagen. Auch in Oerlenbach rutschte ein Autofahrer auf vereistem Pflaster in ein Hoftor. Insgesamt wurden nach Angaben von Hofmann zwei Personen leichter verletzt, den entstandenen Schaden an den Fahrzeugen schätzt er auf rund 35 000 Euro. Am Freitag morgen hatte sich die Lage wieder beruhigt. Zwar waren vereinzelt Gehwege und Nebenstrecken weiterhin vereist, weitere Verkehrsunfälle wurden der Polizei bis zum Freitagvormittag nicht gemeldet.
Verspätungen bei Bus und Zeitung
Der Stadtbusverkehr in Kissingen wurde vom Nachmittag bis zum Betriebsschluss um 19.30 Uhr gleichfalls stark beeinträchtigt. "Es sind vereinzelt Linien ausgefallen und wir hatten Verspätungen en masse", berichtet Geschäftsführer Philipp Weltz. Betroffen von den Ausfällen war die Linie Vier in Richtung Garitz/Parkwohnstift sowie die Linie Sechs nach Hausen und Kleinbrach. Schwierig waren die Verhältnisse außerdem im Altort Garitz und in Reiterswiesen hoch zur Burgruine Botenlaube. "Da mussten wir Linien abkürzen und konnten manche Haltestellen nicht anfahren", sagt er. Unfälle und andere Schäden konnten aber vermieden werden. Am Freitagmorgen lief der Betrieb dann wieder regulär an.
Ebenfalls massive Probleme hatten die Zusteller der Heimatzeitung. Etliche Leser hatten ihre Zeitung am Freitag erst Stunden später im Briefkasten. Die Redaktion bittet dies zu entschuldigen.
Nicht nur die Autofahrer hatten mit plötzlich spiegelglatten Straßen zu kämpfen. Auch viele Fußgänger stürzten und verletzten sich dabei. In der Notaufnahme des St. Elisabeth-Krankenhauses hat sich das laut Pressesprecherin Stefanie Noe bemerkbar gemacht. "Seit Donnerstagnachmittag ist spürbar mehr los, was auf viele Stürze wegen der Glätte zurückzuführen ist", sagt sie.
Bad Brückenau bleibt verschont
Auch im übrigen Landkreis und in der Region hat die Glätte zu Unfällen geführt, wobei der Altlandkreis Bad Brückenau verschont blieb. Der Polizei wurden keine Ereignisse gemeldet. Im Altlandkreis Hammelburg hat die Polizei einen Glätteunfall verzeichnet. Im Wartmannsrother Ortsteil Dittlofsroda rutschte eine 30-Jährige mit ihrem Wagen von der Straße, das Auto kippte dabei um. Die Fahrerin blieb unverletzt, das Auto musste abgeschleppt werden. Der Blechschaden wird von der Polizei mit 5000 Euro beziffert.
Die Unfälle haben sich überwiegend auf kommunalen Straßen ereignet. Auf den Bundes- und Staatsstraßen blieb die Lage nach Auskunft der Straßenmeisterei in Hammelburg ruhig.