Bleibende Erinnerung
Autor: Anton Then
Großwenkheim, Dienstag, 30. Juli 2013
Die einstigen Jugendkicker waren Überraschungsgäste beim Sommerfest und hatten sich viel zu erzählen.
von unserem Mitarbeiter Anton Then
Großwenkheim — Viel Fußball, die Dorfolympiade und das Wiedersehen einiger Jugendspieler aus der Mannschaft von 1963 prägten das dreitägige Sommerfest des FC 46 Großwenkheim. Hochsommerliche Temperaturen ließen vor allem die Akteure auf dem grünen Rasen mächtig schwitzen.
Den Zuschauern spendeten die Kastanienbäume ganztätig Schatten.
Großen Einsatz, der so manche spielerische Qualitätsmängel überdeckte, zeigten die Kicker beim Turnier der "Kleinen Vier". Auf Kleinfeld spielten die Teams im System "Jeder gegen Jeden" und anschließend noch über die Endplatzierung über jeweils 15 Minuten "in der Hölle von Großwenkheim", wie Bürgermeister Helmut Blank die Gluthitze bei der Siegerehrung bezeichnete. Sportreferent Andreas Trägner konnte den von ihm gestifteten Pokal an Titelverteidiger Fridritt überreichen. Auch für die Teams aus Althausen, Wermerichshausen und vom FC Vorndran Kleinwenkheim gab es Geldpräsente der Stadt Münnerstadt.
Ein Bild aus dem Jahre 1963 hatte Anton Then im Frühjahr auf die Idee gebracht, die Spieler, die vor genau 50 Jahren erstmals eine Jugendmannschaft in Großwenkheim bildeten und an dem Rundenspiel teilnahmen, zum Jubiläum zusammenzuholen. Der Sportverein lud ein, und sieben der elf Spieler konnten Vorstandssprecher Patrick Schmitt und Schriftführer Joachim Fürsch zur Überraschung der zahlreichen Besucher beim Sommerfest begrüßen. Zur damaligen Truppe gehörten die leider schon verstorbenen Günther Rudolph, Elmar Ziegler und Gerhard Ziegler, dazu Wolfgang Rudolph (er war verhindert), Wolfgang Freibott, Alfons Freibott, Anton Then und die vier Seubrigshäuser Ludwig Schmöger, Erich "Zapf" Schneider, Manfred Wehner und Ernst Roth. Die DJK Seubrigshausen existierte vor 50 Jahren noch nicht.
"Weißt du noch?", war eine häufige Frage. So manche Anekdote erzählten die einstigen Jungkicker aus der Zeit, als die Pfosten und Torlatten noch aus Holz und eckig waren, Großwenkheim einen Hartplatz, kein Flutlicht und kein Sportheim hatte. "Wir mussten Sägemehl beim Sägewerk Trost holen und den Platz mit den Händen und viel Augenmaß abstreuen", wusste Ludwig Schmöger, der als einziger noch im Berufsleben steht.
"Bei einem Freundschaftsspiel im Winter in Strahlungen, als Schnee noch kein Spielhindernis war, wurde der Platz nicht abgestreut. Die Spuren eines kurzfristig organisierten Traktors markierten die Außenlinien, die halt doppelt waren", berichtete Anton Then.
Von seinem Vater sei er wegen des Fußballs öfter geschimpft worden. "Er hätte es lieber gesehen, wenn ich ihm in der Schießbude geholfen hätte", sagte Alfons Freibott aus Strahlungen. Jeder erinnerte sich noch bestens an den legendären Sieg in Königshofen auf dem Sportplatz an der Saale, den es heute nicht mehr gibt.
"Ich bin heute sehr gerne hierher gekommen, wo ich früher viele schöne Fußballerlebnisse hatte", sagte Ernst Roth, der in Weipoltshausen wohnt und ein passionierter Golfer ist. Mit dem alten Mannschaftsfoto, aufgenommen vor 50 Jahren in Stadtprozelten, und einer Zugabe bedankte sich Patrick Schmitt bei den äußerlich jung gebliebenen ehemaligen Nachwuchskickern, die sich beim nächsten Sommerfest wieder treffen wollen.
Eine Riesengaudi waren wieder die fünf Wettbewerbe bei der Dorfolympiade, die für viel Gelächter beim Publikum sorgten. Da die Motorradfreunde Großwenkheim zum dritten Mal in Folge das beste Team stellten, dürfen sie den Pokal nunmehr behalten. In der Platzierung folgten die Sportfreunde Althausen als Gäste, der Schützenverein Großwenkheim, "Sunny gekeult", die Senioren des FC 46 und das spontan zusammengestellte Team der 1963er Jugendkicker. Ein geplantes Jugendspiel war wegen der Hitze abgesagt worden.