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Hammelburg: Frau liegt erstickt im Bett - Anklage gegen Lebenspartner erhoben


Autor: Alexander Milesevic, Julia Gebhardt, Agentur dpa

Hammelburg, Mittwoch, 23. April 2025

Ein Mann wählt den Notruf und berichtet von seiner toten Lebensgefährtin. Nun wurde Anklage gegen ihn erhoben - er soll die Frau erstickt haben. Noch ist aber unklar, ob er überhaupt schuldfähig ist.


Update vom 13. April 2025: Frau erstickt im Bett - Verdächtiger könnte psychisch krank sein

Nach dem Tod einer 76-Jährigen in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen deren Lebenspartner erhoben. Die Behörde legt dem Senior Mord zur Last, wie ein Sprecher mitteilte. Nun müsse das Landgericht Schweinfurt über die Zulassung der Anklage und einen möglichen Prozess entscheiden.

Im November 2024 hatte der damals 81 Jahre alte Mann aus Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) die Polizei informiert, dass die 76-Jährige tot in ihrem Bett liege. Er selbst hatte schwere Stichverletzungen. Den Erkenntnissen nach war die Frau erstickt.

 

Der Mann habe bei seiner psychiatrischen Begutachtung angegeben, sich nicht an den Vorfall zu erinnern, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Ob die Schuldfähigkeit des Angeschuldigten zum Tatzeitpunkt beeinträchtigt war, sei nach dem schriftlichen Sachverständigengutachten ausdrücklich offen. Dies müsse in einer Hauptverhandlung geklärt werden.

Update vom 11. Februar 2025: Frau erstickt im Bett - Verdächtiger könnte psychisch krank sein

Gut drei Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 76-Jährigen im unterfränkischen Hammelburg haben die Ermittler Anhaltspunkte dafür, dass der Verdächtige psychisch krank sein könnte. "Die Beeinträchtigungen werden derzeit gutachterlich abgeklärt", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Schweinfurt mit. 

Der 81-Jährige soll für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sein. Die 76-Jährige erstickte nach bisherigem Kenntnisstand. "Die Motivlage ist nach wie vor nicht klar", teilte der Sprecher mit. 

Der Verdächtige habe sich bei einer Vernehmung nicht zu den Vorwürfen geäußert. "Äußerungen fielen im Rahmen des von ihm abgesetzten Notrufs in dem Sinne, dass er für den Tod seiner Partnerin verantwortlich ist."

Der 81-Jährige hatte Mitte November 2024 selbst die Polizei informiert, dass die 76-Jährige tot in ihrem Bett liege. Er selbst kam wegen schwerer Stichverletzungen im Oberkörper in ein Krankenhaus. Wahrscheinlich hat er sich die Verletzungen selbst zugefügt, wie es damals vonseiten der Ermittler hieß.

Update vom 18. November 2024: Haftbefehl gegen 81-jährigen Lebensgefährten der Toten erlassen

Nach dem Tod einer 76-Jährigen am letzten Freitag, dem 15. November 2024, beantragte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt einen Haftbefehl gegen den fünf Jahre älteren Lebenspartner. Noch im Krankenhaus eröffnete die zuständige Ermittlungsrichterin dem Senior den Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags. Am Montag konnte der Tatverdächtige direkt vom Krankenhaus in eine Justizvollzugsanstalt verlegt werden. Das teilte das Polizeipräsidium Unterfranken in einer aktuellen Pressemeldung mit.

Wie bereits berichtet, trafen die alarmierten Einsatzkräfte am vergangenen Freitagvormittag im Schlafzimmer des gemeinsam bewohnten Hauses auf die leblose 76-Jährige. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod der Seniorin feststellen. Im Haus befand sich der schwer verletzte 81-jährige Lebenspartner, der sich dem gegenwärtigen Sachstand nach selbst mehrere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers zugefügt hatte.

Nach der medizinischen Erstversorgung durch Rettungsdienst und Notarzt kam er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Dem derzeitigen Ermittlungsstand nach hatte er sich am Freitag selbst gegen 09.00 Uhr über den Notruf bei der Polizei gemeldet und den Tod seiner Partnerin mitgeteilt. In dem Telefonat äußerte er außerdem schwer verletzt zu sein. 

Ein solcher Notruf stellt auch für die erfahrenen Beamten der Einsatzzentrale der unterfränkischen Polizei eine außergewöhnliche Situation dar. Der Anrufer schilderte, dass er selbst schwer verletzt sei und im Schlafzimmer seine tote Frau liegen würde. Während die Polizistin am Notruf versuchte weitere Informationen zu erlangen, machte sich eine parallel informierte Steife der Polizei Hammelburg auf den Weg in den kleinen Weiler Ochsenthal.

Die derzeitigen Ermittlungen der Kripo Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt deuten darauf hin, dass der 81-Jährige für den Tod seiner Lebenspartnerin verantwortlich ist. Die genauen Umstände der Tat sind noch unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Zur Klärung der Todesursache ordnete die Staatsanwaltschaft eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin an.  

Ursprungsmeldung vom 15. November 2024: Tote Frau und schwerverletzter Mann gefunden

Ein Mann steht im Verdacht, seine Lebenspartnerin im Kreis Bad Kissingen getötet zu haben. Wie ein Polizeisprecher gegenüber inFranken.de bestätigte, habe der 81-Jährige am Freitagmorgen (15. November 2024) gegen 9 Uhr die Polizei gerufen und angegeben, die fünf Jahre jüngere Frau liege leblos in ihrem Bett. Er selber sei zudem schwer verletzt.

Der Notarzt konnte in dem Anwesen in Hammelburger Ortsteil Morlesau nur noch den Tod der Seniorin feststellen. Ihr Lebenspartner wies mehrere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers auf, die er sich ersten Erkenntnissen zufolge selbst zugefügt haben soll. Er wurde nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst und den Notarzt mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Ermittlungen der Kripo sollen nun zeigen, ob der Schwerverletzte für den Tod seiner Partnerin verantwortlich ist.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.