Druckartikel: Rentner bei Bad Kissingen bestohlen - Betrüger erbeuten 40.000 Euro

Rentner bei Bad Kissingen bestohlen - Betrüger erbeuten 40.000 Euro


Autor: Dominik Jahn

Bad Kissingen, Freitag, 24. März 2023

Eine emotionale Ausnahmesituation ist einem 88-Jährigen zum Verhängnis geworden. Sein erspartes Geld ist weg. Die Polizei erklärt worauf man unbedingt achten sollten.
Rentner bei Bad Kissingen bestohlen. Betrüger erbeuten nach Anruf 40.000 Euro in einer Holzkiste.


Es passiert immer wieder. Betrüger erbeuten mit dem sogenannten Enkeltrick tausende von Euro. Erst kürzlich berichtete inFranken.de über einen Fall aus Bayern, bei dem 130.000 Euro erbeutet wurden. Wie jetzt das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilt, wurde am Donnerstag, 23. März, bei Bad Kissingen ein Rentner durch den "Staatsgewaltentrick" um sein erspartes Geld gebracht. Auch dabei setzen die Kriminellen auf familiäre Verbindungen der Opfer.

Laut Mitteilung der Polizei riefen die bislang unbekannten Betrüger gegen 14.45 Uhr bei einem Rentner aus der Gemeinde Oerlenbach an. Weiter heißt es dazu, dass die Täter sich als Justizangehörige ausgegeben hatten und eine Kaution für die Enkelin forderten, da diese angeblich einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen sei. 

Betrug mit Not-Anruf - 40.000 Euro in Holzschachtel erbeutet

Ohne eine Kaution müsse die Frau ins Gefängnis. Unter Druck in der unüberschaubaren Situation am Telefon und in Sorge um die Enkelin ließ sich der 88-Jährige auf die Forderungen der Anrufer ein. Sein angespartes Geld in Höhe von 40.000 Euro packte der Rentner in eine Holzschachtel.

Video:




Er übergab im Anschluss die Schachtel an einen unbekannten Mann. Nach der Übergabe soll der Mann laut Angaben die Lindenstraße im Ortsteil Rottershausen entlanggelaufen sein. Er soll 170 cm groß und etwa 45 Jahre alt sein.

Zur Tatzeit soll er eine Brille, einen dunklen Anorak, eine dunkle Jogginghose sowie eine dunkle Basecap getragen haben. Die Kriminalpolizei Würzburg hat in dem Betrugsfall bei Bad Kissingen die Ermittlungen übernommen und bittet Personen, die den Unbekannten gesehen haben oder sonst Hinweise, auf dessen Identität geben können, sich unter Tel. 0931/457-1732 zu melden.

Polizei setzt auf Hilfe gegen die Masche der Betrüger 

Mit Bezug auf den aktuellen Fall weist die Polizei erneut auf Präventivmaßnahmen hin. Dazu heißt es in einer Mitteilung: "Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schüler*innen.

Die unterschiedlichen Maßnahmen sollen eben nicht nur ältere Menschen sensibilisieren, sondern eben auch das gesamte Umfeld. Alle Menschen, die mögliche Betrugsopfer in der Familie und im gesamten privaten Umfeld haben, sollten auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Wichtig ist:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben.
  • Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!