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Blaskapelle Ebenhausen: Musikernachwuchs ist erwachsen


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Freitag, 26. Dezember 2014

Drei Musiker der Blaskapelle Ebenhausen haben die bronzene, eine Musikerin die silberne Leistungsprüfung des Nordbayerischen Musikbundes bestanden. Der Verein setzt in der Nachwuchsarbeit auch auf Ältere, um drohenden Mitgliederschwund zu kompensieren.
Richard Dees (rechts) gratuliert für die Blaskapelle Ebenhausen Margot Arenz (von links), Eberhard Schmitt, Steffi Lutz und Gudrun Schaller zur bestandenen D1- beziehungsweise D2-Prüfung. Foto: Stefan Geiger


Die Prüfung hatte es in sich. "Stücke aus einer Pflichtliste beziehungsweise vom Blatt vorzuspielen, Tonleitern bis zu vier Vorzeichen beherrschen oder Intervalle erkennen. Am Ende aber wurden alle Anforderungen erfüllt und das Ziel erreicht", berichtete Gudrun Schaller, die beim Nordbayerischen Musikbund die silberne D2-Musikprüfung erfolgreich ablegte.



Gudrun Schaller gehört zu der Gruppe von Erwachsenen, die bei der Blaskapelle Ebenhausen vor rund zwei Jahren eine Musikausbildung in Einzel- und Gruppenunterricht starteten. Die Älteren gliederten sich bald in die Nachwuchskapelle "Notenkiller" ein; ein Schritt, der von beiden Seiten, also von Jung und Alt, problemlos angenommen wurde. Die fundierte Schulung durch qualifizierte Musiklehrer zahlte sich aus, um bei öffentlichen Auftritten mitzuwirken.

Nicht nur Junge ansprechen

Mit dem Angebot wollte der Verein nicht nur Kinder an ein Instrument heranführen, sondern eben auch Erwachsene. Das ist wichtig, denn der Geburtenrückgang und damit verbunden der Nachwuchsmangel, macht auch vor der Blaskapelle Ebenhausen nicht Halt. Momentan verfügen Blaskapelle und "Notenkiller" aber nach wie vor über sehr viele Musiker, die sich bei den Konzerten öffentlich einbringen.

Drei Erwachsene, nämlich Margot Arenz, Steffi Lutz und Eberhard Schmitt, legten vor kurzem das bronzene D1-Musikabzeichen auf Oboe und Klarinette ab. "Von vier Pflichtstücken mussten wir ein Werk, das die Jury auswählte, vortragen. Dazu kamen ein selbst gewähltes Werk und Tonleitern bis zu drei Vorzeichen", sagte Prüfungsteilnehmerin Steffi Lutz. "Wir mussten Intervalle, Taktarten sowie Notenschlüssel und -werte erkennen." Abgefragt wurden außerdem Fachbegriffe wie Allegro, Forte, Crescendo, Largo oder Pianissimo sowie Grundkenntnisse aus der Musikgeschichte. "Hinzu kam die Gehörbildung mit Rhythmen und Melodien", berichtete Lutz weiter.

Als Kind begonnen

Bereits die D2-Prüfung absolvierte Gudrun Schaller. "Als Kind spielte ich schon Saxophon. Das ist lange her", sagte sie. Nach dem Zuzug nach Ebenhausen vor zwei Jahren begann sie mit der Ausbildung mit dem gleichen Instrument. "Von Beginn an war ich begeistert", erzählte Schaller. Nach der erfolgreich bestandenen D1-Prüfung stellte sie sich jetzt der nächsten Stufe mit höheren Anforderungen.

Dazu musste sie unter anderem zwei Stücke aus sechs Pflichtwerken oder Tonleitern vom Blatt vorspielen. Dazu kam die Theorie mit erweiterten Aufgaben zu Gehörschulung und Musikgeschichte. Für die Prüfung hat Schaller viel geübt. "Den letzten Schliff holten wir uns bei einem Wochenende in Münnerstadt. Bei der Prüfung selbst lief es sehr gut, ein Anstoß, mich weiter voranzubringen", sagte die Saxophonistin.

Verein breit aufgestellt

Richard Dees gratulierte den erfolgreichen Teilnehmern. Er organisiert seit Jahrzehnten die Ausbildung und dirigiert die "Notenkiller". Sein Verdienst ist es, dass immer wieder neue Kräfte in die Blaskapelle kommen. Das Orchester umfasst aktuell annähernd 50 aktive Mitglieder. Dazu kommen die 25 "Notenkiller".

Der Verein hat die Zeichen der Zeit mit breit gefächerter Ausbildung erkannt. Vor der Weiterentwicklung muss nicht bange sein. Wer einen Eindruck davon bekommen möchte, was beide Orchester leisten, hat dazu Gelegenheit am Frühlingskonzert am 9. Mai.