BI: Mottener Spielplatz soll so bleiben
Autor: Stephanie Elm
Motten, Montag, 29. April 2019
Eine Bürgerinitiative ist gegen die Pläne, den Kindergarten auf dem Areal des Spielplatzes am Leimersfeld zu bauen. Bürgermeister Jochen Vogel widerspricht den Vorwürfen der BI.
Gegen den Plan der Gemeinde, den Kindergarten in Motten im Gebiet Leimersfeld an der Dalherdaer Straße neu zu bauen, hat sich eine Bürgerinitiative in Motten gegründet. Etwa zehn Mottener aus dem Leimersfeld wollen der jungen Generation und denen, die noch folgen, einen besseren Kindergartenstandort bieten und gleichzeitig den Spielplatz im Leimersfeld so behalten, wie er besteht. Die zehn Mottener haben bereits im März 50 Unterschriften gesammelt und die "Bürgerinitiative (BI) Leimersfeld" gegründet.
Die BI findet harte Worte: Nach unzureichenden und widersprüchlichen Informationen habe die Gemeinde das Projekt "im Stillen" beschlossen und stelle die Bevölkerung "vor vollendete Tatsachen". So sei "eine Kluft entstanden". Es habe keine Informationen seitens der Gemeinde über das Bauvorhaben und die verkürzte Widerspruchsfrist gegeben und von einer öffentlichen Beteiligung sei nichts zu entdecken gewesen. Rückmeldungen seien ausgeblieben, Gesprächsbereitschaft seitens der Gemeinde habe es nicht gegeben.
Alternativvorschlag
Innerhalb weniger Tage gingen die Anwohner von Haus zu Haus und fanden Unterstützer: "Alle, die wir gesprochen haben, sind gegen den Kindergarten auf dem Spielplatz", erzählt Karin Baumbach, die die BI initiierte. Die Dunkelziffer, die gleicher Meinung ist, sei noch höher. Die BI bezweifelt, "dass Bürgermeister und Gemeinderat die Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren".
Aber auch inhaltlich gibt es Kritik. Der Bauplan sei unvollständig, da die gesamte zu erwartende Verkehrssituation im Wohngebiet nicht berücksichtigt sei. Das Mühlenareal um die Streitenbergmühle sei in jeglicher Hinsicht der bessere Standort für den neuen Kindergarten.
Hinzu kommt die Sorge, dass der Spielplatz, der heuer seinen 45. Geburtstag feiert, nun "als Bauplatz missbraucht" werde. Sollte der geplante Kindergartenbau dort stehen, sei "der größte Teil der Fläche hin. Für die Öffentlichkeit bleibt nur ein schmales Handtuch", erzählt eine Mottenerin. Eine Oase sei der Platz, ein Ort, an dem sich die Generationen begegnen. Mit dem Millionenprojekt Kindergarten auf dem Spielplatz verliere das Leimersfeld an Wert. Für eine ganzheitliche und langfristige Dorfentwicklung habe man Widerspruch eingelegt: "Wir wollen nicht schweigen, sondern Zeichen setzen".
Noch vor Ostern hat die BI einen Flyer erstellt, der die Pläne und die Vorgehensweise der Gemeinde deutlich in Frage stellt und erneut zu Unterstützung durch Unterschrift aufgerufen. Wird ein Bürgerentscheid angestrebt? "Dann könnten wenigstens alle mitentscheiden", wäre die Hoffnung auf eine Lösungsfindung, die die Bevölkerung mittrage. "Wir wünschen uns alle ein Gespräch auf Augenhöhe und eine einvernehmliche Lösung".
Am 27. Mai Thema im Gemeinderat
Die Abwägung und Beschlussfassung über die Eingaben zum Bebauungs-Plan am Leimersfeld findet am 27. Mai in der Gemeinderatssitzung statt, teilt Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) mit.