Betriebe können mit Bau beginnen
Autor: Hans-Peter Hepp
Oerlenbach, Donnerstag, 09. Sept. 2021
Zweckverband A71 nimmt genehmigungsfreie Neubauten von Bäcker und E-Tankstelle zur Kenntnis.
Gleich einige Punkte auf der kurzen Tagesordnung des Zweckverbandes Gewerbepark A71 wurden ohne Beschluss zur Kenntnis genommen. So baut ein aus Oerlenbach stammender Bäckerbetrieb am Gewerbepark ein Café mit Drive-in-Schalter. Weil er sich an alle Vorschriften des Bebauungsplanes hält, mussten die Mitglieder des Ausschusses nicht abstimmen. Sein Bauvorhaben gilt aber auch ohne Abstimmung als genehmigt, der Bäcker könnte bald loslegen, muss mit dem Bau seines Verkaufsgeschäfts Ende 2022 fertig sein.
In der Vorplanung ist zudem eine Produktionsstätte des Bäckermeisters in unmittelbarer Nachbarschaft. Auch die EnBW kann die Idee, 16 Schnell-Ladestationen für E-Autos am Gewerbepark zu errichten, ohne Extra-Wahl durch die Ausschussmitglieder, in Angriff nehmen. Der Energieriese hält sich auch in allen relevanten Punkten an die Vorgaben des Planers und der beiden Gemeinden. Ladeeinrichtungen für E-Bikes wird es dort allerdings nicht geben. Vielleicht kommt doch ein Kreisverkehr an den Knotenpunkt - an der Einfahrt zum gemeinsamen Gewerbegebiet. Die beiden Gemeinden und das Planungsbüro waren seit den ersten Tagen für die "ampellose" Verkehrsführung eingetreten, das staatliche Bauamt setzte sich mit der Idee einer Kreuzung durch. Wenn nun der Gewerbepark Richtung Rottershausen erweitert wird, sind neue Berechnungen wegen des Verkehrs erforderlich, und die könnten dann doch zur erhofften Lösung führen. Diesen Punkt haben die sechs Verbandsräte einstimmig verschoben.
Auf den Brandschutz muss ein Betrieb besonders achten, wenn er nun Lagerhallen mit Zelt-Dach errichten will. Die Firma hat sonst keinen Raum, stößt an ihre Kapazitätsobergrenze. Mittelfristig wird sich der Betrieb erweitern, vermutet Oerlenbachs Bürgermeister Nico Rogge. Für die Zwischenlösung votierten alle Stimmberechtigten. Der Haushalt des Zweckverbandes war schnell vorgestellt. Carina Waltinger, Kämmerin von Poppenhausen und im Zweckverband für die Finanzen zuständig, präsentierte das übersichtliche Zahlenwerk. Knapp über vier Millionen Euro liegt das Haushaltsvolumen 2021 (3,3 Mio. Euro im Vorjahr), davon entfallen nur 12 000 Euro auf den Verwaltungshaushalt. Der Zweckverband muss keine Kredite aufnehmen und rechnet mit Einnahmen aus dem Verkauf von Grundstücken mit rund einer Million Euro. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer tauchen im Haushalt des Verbandes nicht auf, weil die Steuereinnahmen zu gleichen Teilen direkt in die gemeindlichen Haushalte fließen. Carina Waltinger verwies noch auf 10 000 Euro, die der Zweckverband A71 im Bereich Verwaltung als Umlage bereit halten muss.