Beteiligung der Kameradschaft am Dorfladen
Autor: Sigismund von Dobschütz
Premich, Mittwoch, 09. März 2016
Die Soldatenkameradschaft will sich mit 2000 Euro am geplanten Dorfladen in Premich beteiligen.
So lautet der Mehrheitsbeschluss der Generalversammlung des knapp 100 Mitglieder starken Reservistenvereins, zu der ihr neuer Vorsitzender Frank Voll am Samstag eingeladen hatte. Vier der 23 anwesenden Kameraden hatten sich enthalten, einer stimmte dagegen.
Das Abstimmungsergebnis zeigt die widersprüchliche Diskussion um Sinn und Chancen des geplanten Dorfladens.
Von wirtschaftlicher Aussichtslosigkeit über solidarische Verpflichtung bis Zuversicht reichten die vorgetragenen Argumente. Doch letztlich siegte das dörfliche Gemeinschaftsgefühl über die Zweifel, zumal Ortssprecher Mario Krebs sich zuvor "für die gute Sache" als Gemeinschaftswerk der Bürger und Vereine eingesetzt hatte.
In den nächsten Wochen soll, so informierte der Vorsitzende, mit Verteilung eines Fragebogens an alle Einwohner eine Bedarfsermittlung durchgeführt werden, deren Ergebnis für Mitte April erwartet wird. Anschließend soll eine Sitzung des Vereinsringes folgen, in der Dorfladen-Projektleiter Volker Hahn, Geschäftsführer des Instituts für Nahversorgungs-Service in Seßlach, alle Vereine über das Gemeinschaftsprojekt informieren und zur Beteiligung auffordern wird.
Wie hoch der Investitionsbedarf am Ende sein wird, sei noch nicht ermittelt, sagte Mario Krebs. Fördermittel seien so gut wie sicher, das Inventar müsse allerdings von der Dorfgemeinschaft angeschafft werden. Als Immobilie stehe das leere Gebäude der Raiffeisenbank zur Verfügung, das der Gemeinde gehört. Voll: "Wenn alle mitziehen, könnte der Dorfladen schon zum Jahresende eröffnet werden."
Neuer Standort für Fahnenvitrine
Im früheren Bankgebäude stand immer die Fahnenvitrine der
Kameradschaft. "Nachdem die Raiffeisenbank die Flucht ergriffen hat", wie Vorsitzender Frank Voll es in seinem Jahresbericht formulierte, muss jetzt ein neuer Standort für die Vitrine gefunden werden. Entsprechende Vorschläge würden vom Vorstand gerade geprüft. Einstimmig wurde der Kauf eines Hülsenfangsacks beschlossen, der für das kürzlich angeschaffte halbautomatische Vereinsgewehr vorgeschrieben ist.
Der Kauf von zwei Damenblusen für die beiden neuen Vorstandsmitglieder Nicole Meza (Schriftführerin) und Susanne Krapf (Schatzmeisterin) machte deutlich, dass nach Einzug der Frauen in die aktive Truppe nun auch Soldatenkameradschaften für weibliche Mitglieder offen sind.
Erst 125 Jahre werden gefeiert
Frank Voll, der in Personalunion auch Vorsitzender des Vereinsringes ist, wies auch auf den 120.
Geburtstag der Soldatenkameradschaft Premich hin. Im Vereinsring sei allerdings kürzlich beschlossen worden, wegen des erforderlichen finanziellen und personellen Aufwandes erst in fünf Jahren das 125-jährige Jubiläum zu feiern.Für besondere Verdienste um die Soldatenkameradschaft wurden Günther Loibersbeck mit dem Ehrenkreuz des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) sowie Paul Goldbach, Peter Kirchner, Michael Krapf und Helmut Zehe mit dem BSB-Verdienstkreuz 2. Klasse geehrt.
Zum Ehrenmitglied wurde Rudi Schmidt (70) ernannt. Für 50-jährige Vereinstreue wurden die Mitglieder Hans Albert, Gerhard Antlitz, Alfons Kirchner, Winfried Köth und Edgar Schäfer mit Urkunde und goldener Ehrennadel ausgezeichnet, für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt Dieter Herold eine Urkunde sowie die Ehrennadel in Silber.