Berufung in der Sache Jesu
Autor: Klaus Werner
Bad Kissingen, Montag, 23. Juni 2014
Kaplan Andreas Hartung zieht bei der Nachprimiz eine positive Bilanz seiner vorpriesterlichen Zeit in der Pfarreiengemeinschaft "Jesus - Quelle des Lebens" in Bad Kissingen. Zum 1. September wechselt er in den Steigerwald.
Bad Kissingen — "Jede Begegnung war ein Teil meiner Ausbildung" - rückblickend zieht Kaplan Andreas Hartung eine positive Bilanz seiner vorpriesterlichen Zeit in der der Bad Kissinger Pfarreiengemeinschaft "Jesus - Quelle des Lebens. Nach der Priesterweihe, die am vorpfingstlichen Samstag stattfand, geht er zum 1. September 2014 als Kaplan in Pfarreiengemeinschaft "Kirchschönbach - Stadelschwarzach - Wiesentheid".
Zur sogenannte "Nach-Primiz" wurden die Gläubigen von
Dekan Thomas Kessler in der sehr gut besuchten Herz-Jesu-Kirch begrüßt - einleitende und wertschätzende Worte richtete er an Andreas Hartung, den er über zwei Jahre als "Praktikumsbegleiter" betreut hat und den er als "Mensch mit Hand und Fuß und Herz" klassifizierte.
"Nach all der Hochzeit meiner Priesterweihe kehre ich mit diesem Gottesdienst zur Normalität zurück", so Kaplan Hartung zur Eröffnung seiner ersten Heiligen Messe als neugeweihter Priester. Doch er stehe nicht im Mittelpunkt dieser Feier, sondern "Jesus Christus als Zelebrant des Tages". Musikalisch ausgestaltet wurde das Hochamt durch Burkard und Brigitte Ascherl.
In der Predigt ging Andreas Hartung nochmals auf seinen persönlichen Entscheidungsweg zum Priestertum ein, der nicht mit einem Erweckungserlebnis verbunden ist. Im Jahre 2004 entstand der Gedanke, der in Gesprächen reifte und 2008 zur Priesterausbildung führte. Hartung sprach von der Ungewissheit, der Unsicherheit einer solchen Lebensentscheidung, dem er jedoch die tröstende und stärkende Botschaft "Fürchte Dich nicht" entgegensetzt, die 365 mal in der Bibel vorkomme. Zudem habe er sich auf diesem Entscheidungsweg nie allein gefüllt, wobei es nicht nur Gottes Hilfe war.
Als geistiger Beruf sei das Priesteramt eine "Berufung in der Sache Jesu" und geprägt durch den Dienst am Menschen. Hartung erinnerte an seinen Primizspruch, der Freude und Hoffnung, Trauer und Angst des Menschen von heute in den Mittelpunkt stellt. Damit seien die Menschen gemeint, "die am kirchlichen Leben teilnehmen, aber auch die, die scheinbar mit der Kirche nichts mehr zu tun haben". Sein Anspruch an das Priestertum sei es, die Menschen in ihrer Lebenswelt in Verbindung mit Gott zu bringen. Dabei hält er es mit Papst Franziskus, für den die Priester "an die Ränder des Lebens" gehen sollen. Für Andreas Hartung ist dies ein Grundauftrag, "den Jesus vorgelebt hat".
"Lieber Kaplan Andreas Hartung" - mit dieser persönlichen Einleitung gratulierte Klaus Langen für die Pfarreiengemeinschaft "Jesus - Quelle des Lebens", denn der Wirkungskreis umfasste nicht nur Bad Kissingen, sondern auch Winkels, Reiterswiesen, Arnshausen, Hausen und Kleinbrach. In dieser Einleitung drückte der Vorsitzende des gemeinsamen Ausschusses die Verbundenheit aus, die über die Jahre entstanden ist: "Wir können bestätigen, dass gerade junge Priester in den Gemeinden nicht nur die Jugend, sondern auch ältere Menschen durch ihre Glaubensfrische nachhaltig begeistern können."
Der sichtbare Dank für die segensreiche Zusammenarbeit und den praxisnahen Dialog zwischen Kirche und Gemeinde war ein Präsent, das die Zukunft des neugeweihten Priesters zieren wird: ein Chorrock mit Talar.
Beim anschließenden Empfang im Katholischen Pfarrheim nutzten viele Gäste die Gelegenheit, ihre Glückwünsche in persönlichen Worten zu übermitteln.