CSU-Promi postet fränkische Spezialität - "gibt's das auch in schön?"
Autor: Manuel Dietz
Bad Kissingen, Montag, 13. Januar 2025
Mit ihrem Post zu einem fränkischen Traditionsgericht hat die prominente CSU-Politikerin Dorothee Bär bewusst die Konfrontation gesucht - wenn auch mit einem Augenzwinkern. Die Reaktionen fallen höchst unterschiedlich aus.
"Hallo Berliner Bubble. Ihr müsst jetzt ganz stark sein", schreibt die Bad Kissinger Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) zu einem Bild, das sie kürzlich in den sozialen Medien geteilt hat. Wie sie erklärt, sei das Foto beim "großartigen Kesselfleischessen" der Freiwilligen Feuerwehr Arnshausen (Kreis Bad Kissingen) entstanden.
Auf dem Foto posiert die deutschlandweit bekannte Politikerin hinter einer großen Wanne Kesselfleisch und hält lachend ein Stück Fleisch in die Kamera. Ihre Freude können augenscheinlich jedoch nicht alle nachvollziehen. Der Anblick des fränkischen Traditionsgerichts sorgte nämlich für höchst unterschiedliche Reaktionen.
"Appetitlich sieht das ja nicht gerade aus": Dorothee Bär polarisiert mit Kesselfleisch-Bild
"Lecker, da wäre ich gerne dabei gewesen", kommentiert eine Instagram-Nutzerin. Auch einige weitere Nutzer outen sich als Kesselfleisch-Fans und bringen ihre Liebe zu der fränkischen Spezialität mit entsprechenden Emojis zum Ausdruck. Andere können die Begeisterung hingegen nicht nachvollziehen. "Gibt's das auch in schön?", fragt ein User. "Appetitlich sieht das ja nicht gerade aus", findet ein anderer. Einer bezeichnet die fränkische Spezialität wörtlich sogar als "Schweinefraß".
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Wie auf der vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus geförderten Webseite "Genuss-Erbe Bayern" zu lesen ist, ist Kesselfleisch ein Gericht aus verschiedenen Stücken des frisch geschlachteten Schweins. Die Teilstücke werden demnach traditionell unmittelbar nach der Schlachtung noch warm in einen Kessel gegeben und "in einer guten Fleischbrühe behutsam köchelnd zubereitet und nur mit Salz und Pfeffer gewürzt". Lediglich Zwiebeln und Knoblauch sowie Senf oder Meerrettich seien als Begleiter "zur Verfeinerung erlaubt".
Allein in Oberfranken seien für dieses Gericht gleich mehrere regional verschiedene Bezeichnungen wie "Spint", "Spünt", "Schipf", "Schüpf" oder "Wöllsfleisch" überliefert. Auch die Zusammensetzung des Gerichts könne sich von Region zu Region unterscheiden. Demnach finden regional und manchmal sogar lokal verschiedene Fleischteile wie Bauchfleisch, Kammfleisch, Kopffleisch, Schweinerüssel, Teile aus der Dünnung, von der Querrippe oder in seltenen Fällen auch verschiedene Innereien Verwendung. Laut Rita Kranefeld vom Kompetenzzentrum für Ernährung Kulmbach könne für das Gericht prinzipiell "alles bis auf den Nabel und die Augen" verwurstet werden. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Bad Kissingen findet ihr in unserem Lokalressort.