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Beim Laufen zur Talkirche zur Ruhe kommen


Autor: Stefan Geiger

Eltingshausen, Donnerstag, 10. Sept. 2015

Auch wenn auf dem letzten Drittel des Weges der Lautsprecher immer wieder ausfiel: Das tat der Besinnung keinen Abbruch, und die Wallfahrt von Eltingshausen zur Talkirche findet immer mehr Anhänger.
Der Weg ist das Ziel: Die Wallfahrer unterwegs von Eltingshausen zur Talkirche. Foto: Isolde Walter


Ganz angetan waren die Teilnehmer von der Wallfahrt der Pfarrgemeinde St. Martin zur Talkirche im vergangenen Jahr - initiiert und geleitet von Pfarrgemeinderatsmitglied Joachim Danz. Sie wünschten sich, dass diese Pilgertour, die erstmals stattgefunden hatte, wiederholt wird. Der Pfarrgemeinderat kam dieser Bitte jetzt nach, die Federführung unternahm Sabine Werner.
80 Personen machten sich dieses Mal auf den Weg.

Beten und Singen sowie Zeiten zu Besinnung und Unterhaltung füllten den 15 Kilometer langen Weg zur Gebetsstätte, die zum fränkischen Marienweg zählt.


Marienland

Pfarrer Josef Treutlein (Würzburg) hat den Marienweg ins Leben gerufen, der fünfzig Wallfahrtsorte in Unterfranken verbindet und belegt, warum die Region seit uralten Zeiten " Marienland" genannt wird. Und dieser Weg führt durch Eltingshausen. In Richtung Westen ist der nächste Wallfahrtsort der "Terzenbrunn", zu dem die Kirchengemeinde seit Menschengedenken am Sonntag nach Christi Himmelfahrt als Abschluss der Bittwoche pilgert. Hagelprozession wird sie genannt.
Nach regnerischer Nacht und noch wolkenverhangenem Himmel trafen sich am vergangenen Sonntag die Teilnehmer vor der Eltingshäuser Kirche. "Ganz toll, dass mehr Musikanten als im Vorjahr mitmachen", lobte Sabine Werner, die die Gruppe leitete.
Mit dem Lied " Beim frühen Morgenlicht" ging es am Bildstock in der Brunnengasse vorbei hinauf zur Wengert, wo der heftige Wind vor allem den Fahnenträgern zu schaffen machte. Nach einem Halt am Kreuz am Weg zur Schwarzen Pfütze und dem Überqueren der ehemaligen Bundesstraße 19 ging es weiter zur Waldsiedlung und durch das Waldgebiet in Richtung Münnerstadt.
Vertieft in Gebet und Gesang erreichten die Wallfahrer nach zweieinhalb Stunden den Talhof. Die Versorgung mit Speisen und Getränken verlief reibungslos. Auf dem letzten Drittel des Weges fiel zwar der Lautsprecher immer wieder aus, doch das störte die Gläubigen nicht, zumal sich die Sonne immer öfter zeigte. Zum Lied " Segne Du Maria" zogen die Wallleut in die Talkirche ein.
Die Eucharistiefeier zelebrierte Josef Treutlein, Wallfahrtsseelsorger der Diözese Würzburg. Der Geistliche ging auf die vielen Flüchtlinge, die zur Zeit vor Krieg und Terror in großer Zahl nach Europa fliehen, ein. "Maria ist Vorbild für alle Christen, denn sie breitet ihren Schutzmantel über alle Hilfesuchenden aus", betonte er. Mit privaten Autos ging es zurück nach Eltingshausen.
Beim abschließenden Treffen bei Kaffee und Kuchen im Jugendheim war der Besuch unerwartet hoch. Aus der Kirche holte man noch Stühle, sogar im Vorraum fanden einige Gäste Platz. Die Spenden der Wallfahrt werden für die nötige Umrüstung des tragbaren Lautsprechers eingesetzt.