Bei Kissinger Oktober Gala kultiviert essen und stilvoll tanzen
Autor: Werner Vogel
Bad Kissingen, Sonntag, 25. Oktober 2015
Der Verein der Bad Kissinger Köche hat nach einjähriger Zwangspause wieder seinen traditionellen Ball unter neuem Namen stattfinden lassen. Die großen Probleme im Vorfeld standen einem gelungenen Neustart nicht mehr im Weg.
Nach einem Jahr Pause fand die Oktober Gala, wie der Ball der Kissinger Köche jetzt heißt, am Wochenende im Großen Saal des Regentenbaus wieder statt. Der Abend wurde zu einem Fest für Freunde kultivierten Essens und stilvollen Tanzes. Der Neustart lässt hoffen, dass der Ball seinen festen Platz im Bad Kissinger Veranstaltungskalender behält.
Es ist ein wahres Rundumwohlfühlpaket, das den Gast bei empfängt.
Es beginnt mit der Vorfreude, wenn er durch das gepflegte Ambiente des Kurgartens zum Regentenbau geht, dann im Foyer auf ein ansprechendes Publikum trifft und schließlich den großen Saal betritt, den eine dezente Beleuchtung noch großzügiger erscheinen lässt. Stilvoll gedeckte Tische, edles Tafelgeschirr und ein dezenter Hauch von Aromen verspricht einen Abend mit gehobener Esskultur.
Mit anregender Musik und kleinen Einlagen gewürzt, wird das Publikum in Hochstimmung versetzt. Seit über 60 Jahren gelingt es den Köchen aus der Kurstadt, den Ruf Bad Kissingens auch im Hinblick auf die Kulinarik zu präsentieren.
Schwierigkeiten im Vorfeld
Das Rezept für einen gelungenen Abend klingt zunächst recht einfach: Man nehme einen kreativen Verein, der seit 1904 auf Tradition
hält, wähle die passende Lokation, würze das Ganze mit einer guten Band, fertig. So leicht ist es dann aber doch nicht. Vor einem Jahr schien das Ganze den Kissinger Köchen über den Kopf zu wachsen. Die Macher um Erich Matejsek, Rüdiger Schindler und "Seppl" Schmitt werden nicht jünger, der Nachwuchs engagiert sich nur zögerlich, der Aufwand ist riesig, das finanzielle Risiko nicht unbeträchtlich. Man brauchte zumindest eine Denkpause.
Im vorigen Jahr gab es den "Ball der Kissinger Köche" deshalb nicht.Dann kam in diesem Jahr mit Jochen Wehner die erhoffte Verjüngung und Verstärkung an die Seite des Vorstands. Wehner übernahm als Vorsitzender die Verantwortung für den Verein. Der Inhaber des Kurgartencafé stemmt nun einen großen Teil der erheblichen Logistik, stellte Servicepersonal zur Verfügung, die früher notwendige Woche der Vorbereitung konnte der Verein auf drei Tage verkürzen.
Vorverkauf gut gelaufen
Die Köche waren schon einmal zufrieden, als der Vorverkauf gut anlief. Als auf der Oktober Gala die Schlacht am Dessert-Buffet geschlagen war und ein zufriedenes Publikum zur Musik der OMB Big Band Walzer tanzte, strahlten alle um die Wette. "Das war schon mal ein guter Anfang", kommentierte Jochen Wehner. "Gut, dass es die Gala wieder gibt.
Ich hab den Köcheball im vorigen Jahr vermisst", meint Egon Lorasch aus Lohr. Er ist Stammgast bei den Bällen im Regentenbau. Mit zwei Begleiterinnen ist er zum kulinarischen Festwochenende gekommen und freut sich auf anregende Tage in der Kurstadt. Mit einer Walzerfolge und Hits von Roy Orbison lockte die OMB Big Band um Bandleader Walter Borst das Publikum auf die Tanzfläche, auf der die klassische Garderobe dominierte. Einige lange Abendroben, dazu Cocktailkleider und das "kleine Schwarze" bei den Damen, Anzug und Krawatte, aber auch Smoking und Dinnerjackets bei den Herren. Zu Essen gab es geschmackvolles wie das Cremésüppchen vom Hokkaidokürbis mit gebratener Riesengarnele, die gebratene Barbarieentenbrust auf Cranberry mit Calvadossauce und das Zanderfilet auf Zitronengrassauce. Die kleinen Pausen zwischen den Gängen nutzen die ambitionierten Tänzer. Mit eleganten Schwüngen zeigten sie wie man Rumba, Jive und Tango aufs Parkett legt.