Druckartikel: Bavariaschützen feiern 100-jähriges Jubiläum

Bavariaschützen feiern 100-jähriges Jubiläum


Autor: Günther Straub

Thulba, Montag, 10. Juni 2013

Die Bavariaschützen in Thulba feierten ihr 100-jähriges Bestehen. Sie verknüpfen Tradition und Moderne und sind für den Ort weit mehr als ein Sportverein.
Ein farbenprächtiges Bild bot der Festumzug mit Schützen, Ehrengästen und den Ehrendamen. Fotos: Günther Straub


Das Jubiläum hatte Verspätung: Fast wäre der Festzug zum 100-jährigen Bestehen der Thulbaer Bavaria-Schützen sogar ein Opfer der heftigen Gewitter geworden. Dabei hatten sie das Dorf so schick mit Fahnen und Girlanden hergerichtet. Dann gab es doch noch grünes Licht und der farbenprächtige Zug setzte sich in Bewegung. Das dunkle Wolkenband hatte sich verzogen und der Regen hörte auf.

Laute Böllerschüsse der Schwarzpulverschützen vom Schützenverein Rohrbach aus Main-Spessart kündeten von dem großen Fest in der Propsteigemeinde. 38 Gruppen beteiligten sich und zogen über die historische Bogenbrücke zum Dorf vorbei an der Klostermauer und um die alterwürdige Propstei. Über die Alte Fuldaer Straße ging es zurück zum Festzelt.

Es war ein bunter Zug. Nicht nur die zahlreichen Auszeichnungen glänzten auf den schicken Jacken der Schützen, sondern auch die Schützenfrauen, und viele Gruppen hatten sich tolle Gewänder gehüllt. Für die Marschmusik sorgten die Thulbataler Musikanten, die Obererthaler Dorfmusik, Frohsinn aus Frankenbrunn und der Musikverein Oberthulba.

"Nicht nur der Sport und das Schießen ist uns wichtig, sondern auch das Treffen mit Freunden gehört dazu", unterstrich Schützenmeister und Vereinsvorsitzender Michael Meindl. Er freute sich über die große Resonanz und zeigte sich dankbar, dass viele Kommunalpolitiker gekommen waren: "Die Politik braucht die Vereine und wir Vereine brauchen die Politik".

Eine würdige Feier

Der Dank war gegenseitig. Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) gratulierte zur "formvollendeten Präsentation" dieses 100-jährigen Geburtstages. Der Dank des Schützenmeisters galt auch dem Schirmherrn, dem Ehrenschützenmeister Erhard Happ, der dem Verein als Erinnerung eine Schützenkette schenkte. Für seinen unermütlichen Einsatz in den vergangenen Jahren gab es auch für ihn eine bleibende Erinnerung: eine Schützenscheibe, die die Propsteikirche und Happs sein geliebtes Schützenheim zeigt.

"Hier in Thulba gibt es echtes Schützenleben und viel Schützenfreude", würdigte Bezirksschützenmeister Siegfried Schmitt ."Was ihr hier feiert, ist ein prächtiges Schützenfest. Besonders die Begeisterung macht mich sehr froh.

Auch eine alte Tradition lebte auf: Die Thulbaer Schützen wurden von sechs jungen Ehrendamen begleitet: Laura Müller, Eva Jopp, Kristin Glöckner, Laura Huppmann, Daniela Trimbach und Karina Kolb. Sie schenkten dem Schützenverein zum runden Geburtstag eine Erinnerungstafel. Ein Fahnenband überreichte die Schützenjugend mit Steffen Sitzmann an der Spitze. Nachdem alle Fahnen sich vor der Bühne aufgestellt hatten erklang das Bayernlied zum Abschluss des offiziellen Teils.

Dankgottesdienst

Schon der Dank- und Festgottesdienst am Morgen hatte ganz im Zeichen des Jubiläums 100 Jahre Bavaria-Schützen gestanden. Vereine seien ein wichtiger Ausgleich bei den vielen Alltagssorgen die immer wieder auf die Menschen zukommen, betonte Pfarrer Karl-Theodor Mauer in seiner Festpredigt. "Sie zählen in der Ortsgemeinschaft zu den leuchtenden Zeichen." Seien die Schützenvereine wohl aus dem Mittelalter entstanden, als sie noch in den Städten und Dörfern den Schutz ihrer Mitbürger übernommen haben, so zähle heute die Wertegemeinschaft und der Zusammenhalt. "Es ist ein wichtiger Dienst, den ihr übernommen habt." Neben dem Sport gehe es besonders auch um den Erhalt des Brauchtums und der Tradition, betonte der Geistliche, und weiter: "Was ihr euch in den vergangenen Jahrzehnten an Werten mit Fleiß und sehr viel Aufopferung von Freizeit geschaffen habt ist beachtlich." Das Schützenheim sei heute ein Treffpunkt für jung und alt. Und durch seine Erfolge sei der Verein deutschlandweit bekannt.

Der junge Schütze Benedikt Kolb dankte in seinem Gebet am Altar für all das, was mit Gottes Segen vom Schützenverein und seinen Mitgliedern geschaffen worden ist. In den Fürbittenwurde auch für die verstorbenen Mitglieder und eine gute weitere Zukunft des Vereins gebetet. Mitgestaltet hat die Chorgemeinschaft Thulba und eine Sängergruppe aus Reith mit Organist Peter Kleinhenz diese würdige Feier in der Kirche.