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Baustelle an der Schulstraße in Hassenbach überdauert den Winter


Autor: Günther Straub

Hassenbach, Mittwoch, 28. August 2013

Es wird nicht so einfach, wie zunächst gedacht, die Schulstraße in Hassenbach zu sanieren. Zu tief gehen die Schäden. Ein Ingenieurbüro soll jetzt die Kosten neu berechnen.
Beim Ortstermin in der Hassenbacher Schulstraße haben die Gemeinderäte über die Beschädigungen und weitere Möglichkeiten diskutiert. Fotos: Günther Straub


Eigentlich sollte die Schulstraße in Hassenbach ab der Einfahrt Schulzengraben bis zur Schule nur mit einer Oberflächenausbesserung saniert werden, doch beim Einbau der Gasleitung zu Schule, Kindergarten und Musikerheim hat sich gezeigt, dass die mehr als 40 Jahre alte Straße erhebliche Mängel aufweist. Das soll nun der Grund für einen möglichen Neuaufbau des gesamten Straßenkörpers sein, der die Anlieger entgegen der früheren Vorstellung viel Geld kosten wird.

Die Straße wurde kurz vor der Eingemeindung von den Ortsbürgern in Eigenleistung erstellt. Bis auf Oberflächenrisse gab es bisher keine wesentlichen Setzungen. Gezeigt hat sich jetzt, dass der Unterbau damals nicht nach den vorgegebenen Regeln gebaut worden war. Allerdings führten seit Beginn des Bauprojekts Anfang Mai der Transport des ausgebaggerten Materials, des Schotters sowie der Transport der Baumaschinen über diesen Straßenbereich Richtung Sportheim, wo das Material gelagert wurde. Dass diese enormen Belastungen die Straße und der Gehsteig nicht aushalten konnten, hat sich nun gezeigt. Teils ist neben der Straße auch der Gehsteig in vielen Bereichen eingedrückt.

Gehsteig ist kaputt

Ein Abfräsen der Straße ist im Baustellenbereich nicht möglich, wie der Bauleiter der Firma Müller-Bau, Frank Voll, erklärte. Ortsbeauftragte Gabi Pentenrieder (FWG Hassenbach) erklärte: "Der Gehsteig ist kaputt und nicht mehr zu reparieren." Auch ein provisorischer Wiederaufbau der Straßenfläche sei unsinnig. "Das müssen wir nun den Anliegern erklären." Bürgermeister Gotthard Schlereth (FW/CSU) machte deutlich: "Daran wird kein Weg vorbeiführen, allerdings wird es keine schnelle Lösung geben. Wahrscheinlich ist eine Neuausschreibung erforderlich. Doch zunächst soll das Ingenieurbüro die Kosten für diese neue Situation errechnen." Man werde in den nächsten Monaten mit einem Provisorium leben müssen, das jedoch gefahrlos auch über die Wintermonate genutzt werden könne.

Über den Zustand des vorhandenen Kanals, der ebenfalls noch vor der Gebietsreform 1972 eingebaut wurde, äußerte sich Johannes Hahn vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Bad Kissingen. Der Kanal sei im Wesentlichen in Ordnung, das habe eine TV-Befahrung ergeben. Allerdings sollte man den Oberflächenkanal, ein 1959 beim Schulhausbau verrohrter offener Graben, austauschen und durch einen geringer dimensionierten PVC-Abflusskanal für die Straßeneinläufe ersetzen. "Unsere weitere Vorgehensweise soll zielgerichtet sein. Verantwortlich für diesen Zustand, den wir erst jetzt festgestellt haben, sind wir nicht. Allerdings liegt es uns fern, Schuldzuweisungen machen", sagte der Bürgermeister.

Wie weit der Straßenzug eventuell ausgebaut werden soll, ist ebenfalls offen. Oberhalb des Bauprojekts sieht man weder am Gehsteig noch an der Straße neue Beschädigungen.