Bauministerium ist jetzt für Kurhaushotel Bad Kissingen zuständig
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Donnerstag, 16. August 2018
Vor acht Jahren wurde das "Steigenberger" geschlossen. Mit der Kabinettsumbildung ist das Bauministerium nun für die Vermarktung des Grundstücks zuständig.
Fünf Tage nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten hat Markus Söder im März sein neues Kabinett vorgestellt. Eine Überraschung: Wirtschaftsministerin Ilse Aigner wurde Chefin des neu geschaffenen Ministeriums für Wohnen, Bauen und Verkehr. Was erst jetzt auf Nachfrage öffentlich wurde: Damit ist Aigner auch für die seit mehr als vier Jahren erfolglose Ausschreibung des Kurhaushotel-Areals zuständig. Der Bad Kissinger Oberbürgermeister, Kay Blankenburg (SPD), und Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) wurden darüber informiert. "Die Übergabe war gewährleistet", sagt Kirchner.
Trotz Kabinettsumbildung hatte das Finanzministerium noch Ende März offiziell die Ausschreibungsfrist verlängert. Blankenburg war damals optimistisch, dass das Thema auch unter Söders Nachfolger Füracker Chefsache bleibt - im Finanzministerium. Nun hieß es auf Nachfrage von dort: "Die Zuständigkeit für die Ausschreibung der Hotelgrundstücksfläche ist auf das für Immobilienfragen federführende Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr übergegangen."
Teile der Imby wechselten
Im Hause Aigner wusste darüber zunächst nicht jeder Bescheid. Auf mehrere Nachfragen bei der Pressestelle gab es erst nach einer Woche eine Antwort: "Die Investorensuche für das Hotelprojekt wird weiterhin durch die Immobilien Freistaat Bayern (Imby) betreut", heißt es aus München. Und weil die Imby nun dem Bau-Ministerium unterstellt ist, wechselt auch die Zuständigkeit für die aktuell unbefristete Ausschreibung.
Aber ganz so einfach ist die Aufteilung dann doch nicht: Eine Abteilung der Imby, das in Bad Steben angesiedelte Zentrum Staatsbäder, das die Gebäude in den fünf Staatsbädern verwaltet, bleibt dem Finanzministerium unterstellt: "Der laufende Kurbetrieb wird über das Finanzministerium gesteuert, aber die Immobilien über das Bauministerium", fasst Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner die Lösung zusammen.
Aber wieso nicht gleich ans Wirtschaftsministerium? Dann wäre Minister Franz Josef Pschierer wieder zuständig, der 2010 die Schließung angeordnet und mit dem fehlenden Brandschutz begründet hatte. Könnten damit nicht die Belange der Wirtschafts- und Regionalförderung gleich mit in die Ausschreibung gepackt werden? Dazu will sich Kirchner jedoch nicht äußern.