Bald offene Ganztagsbetreuung
Autor: Edgar Bartl
Bad Kissingen, Donnerstag, 14. März 2013
Frank Kubitza ist von der Offenen Ganztagsschule, die ab September an "seinem" Bad Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasium angeboten werden soll, überzeugt. Dort gebe es das attraktivste Betreuungsangebot im gesamten Landkreis, weil es sehr kundenfreundlich ist, schwärmt er.
Im Freistaat Bayern werde flächendeckend das Netz der Ganztagsbetreuung ausgebaut. Damit sollen Beruf und Familie besser vereinbar werden. Die Kinder und Jugendlichen würden intensiv betreut und unterrichtet. In Bad Kissingen soll das "offen" und flexibel geschehen.
Die Offene Ganztagsschule (OGS) ist ein Angebot an Gymnasiasten der fünften bis zehnten Klassen. Es umfasst Hausaufgabenbetreuung bzw. Studierzeiten sowie pädagogisch betreute Aktivitäten. Mit Ausnahme des Mittagessens ist alles kostenlos. Alles ist frei, niemand verpflichtet. Es müssen mindestens zwei Nachmittage gebucht werden, aber auch fünf sind möglich.
Von 13 bis 16.30 Uhr
Die Betreuungszeit erstreckt sich nach Angaben von Kubitza von montags bis freitags jeweils von 13 bis 16.30 Uhr. Sie findet an allen Schultagen statt sowie an schulfreien Tagen, die keine gesetzlichen Feiertage sind. Geeignete Räume stehen zur Verfügung. Lediglich Mobiliar ist noch zu beschaffen.
Im Mai beginnt die Anmeldefrist. Kubitza geht davon aus, dass vier bis fünf Gruppen mit jeweils 25 Jugendlichen gebildet werden. In Kitzingen sind es elf mit 250. Zur Betreuung werde qualifiziertes Personal eingestellt. Während die Schule alles organisiert, fungiert der Verein Freunde des Jack-Steinberger-Gymnasiums als Träger. Das sei billiger als ein Engagement von Caritas oder Arbeiterwohlfahrt.
Ein ähnliches Projekt verfolgt die Realschule. Hier sind zwei Gruppen einer offenen Ganztagsschule geplant. Partner ist das Kolping-Bildungswerk Schweinfurt. Das Arbeitsförderungszentrum (AFZ) liefert das Mittagessen. Betreut wird hier von montags bis donnerstags jeweils von 13 bis 16 Uhr.
Kreis investiert Millionen
Finanziert - 23.000 Euro pro Gruppe und Jahr - wird das vom Freistaat, der 18.000 Euro übernimmt, und vom Sachaufwandsträger Landkreis (je 5000 Euro). Außerdem braucht das Gymnasium noch für 4000 Euro Möbel.
Der Kulturausschuss des Kreistags verschloss sich nicht und stimmte geschlossen zu.
Er hatte auch keine Einwände gegen den Teilhaushalt, der in seine Zuständigkeit fällt. Für Schulen und Kultur wird der Landkreis in diesem Jahr 13,74 Millionen Euro (2012: 13,6 Millionen Euro) aufwenden, sagte Landrat Thomas Bold (CSU). Da sind 18 Prozent des Etats. Nur für Jugend und Soziales wird noch mehr Geld - 55 Prozent - ausgegeben. An Erträgen erwartet Kämmerer Peter Schläger 4,6 Millionen Euro. Das sind 32.000 Euro weniger als 2012.
Die Auszahlungen für Investitionen in die Schule sind laut Bold neben den Straßenbaumaßnahmen (3,07 Millionen Euro) mit knapp 5,18 Millionen Euro der größte Block. 2012 reichten 3,63 Millionen aus. Die dicksten Brocken: 2,9 Millionen Euro sind für die Sanierung des Bad Kissinger Gymnasiums angesetzt, 800.000 Euro für die Planung des Berufsbildungszen- trums Münnerstadt und 777 000 Euro für die Dreifachturnhalle Bad Brückenau. Bayern überweist für das Jack-Steinberger-Gymnasium 1,5 Millionen Euro.
Dessen Sanierung geht weiter. Der Ausschuss vergab Fliesenarbeiten für 61.000 Euro.