Bald liegen die Pläne aus
Autor: Ralf Ruppert
Eltingshausen, Dienstag, 13. Oktober 2015
Das Landratsamt hat alle Unterlagen vorbereitet, voraussichtlich im November kann sie jeder einsehen. Offen ist noch, ob aus der Kreis- später vielleicht eine Bundesstraße wird.
Es ist eines der größten Straßenbauvorhaben der kommenden Jahre im Kreis und vielleicht Teil eines noch größeren Projektes: Die Planung der Ortsumgehung Eltingshausen ist so gut wie fertig. Rund 6,5 Millionen Euro soll die künftige KG 43 kosten. Parallel dazu arbeitet das Staatliche Bauamt an der B 286 neu: Sie soll die A 71 besser an Bad Kissingen anschließen und würde bei Eltingshausen die KG 43 ersetzen.
"Wir sind soweit durch", fasst
Jürgen Dobler, Chef der Tiefbau-Abteilung im Landratsamt, den Stand zusammen. Lediglich rund um die Kreuzung südwestlich des Ortes seien noch naturschutzfachliche Erhebungen notwendig. Dort war ursprünglich ein Kreisel angedacht, dann wurde aber entschieden, dass die künftige KG 43 von der B 286 kommend ins Gewerbegebiet führt und es lediglich eine Abzweigung in Richtung Ortsmitte gibt.
In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses sollte es dazu am Montag eine Vereinbarung mit der Gemeinde Oerlenbach geben. Die Entscheidung wurde jedoch vertagt, weil die Kommune die prognostizierte Verkehrsbelastung anzweifelt. Nun soll laut Dobler erst gebaut werden, dann werden Fahrzeuge gezählt und erneut mit der Gemeinde verhandelt.
Für Dobler, der seit 2005 im Landratsamt arbeitet, ist es das erste Planfeststellungsverfahren im Landkreis, denn: "Wir bauen sonst eher selten auf freier Strecke." Den Antrag hatte der Landkreis bereits im August 2014 eingereicht. "Vor allem die natur- und artenschutzrechtlichen Fragen sind sehr zeitintensiv", begründet er die lange Verzögerung bis zur öffentlichen Auslegung. Geklärt wurde in Absprache mit der Gemeinde auch, dass es eine Abzweigung zur bisherigen KG 43 geben wird. Aber: "Die wird auf 4,50 Meter Breite zurückgebaut, wir wollen dort niemanden zu einer Abkürzung einladen."
Widerstand wahrscheinlich
Rund 35 000 Quadratmeter benötigt der Landkreis laut Dobler für die Ortsumgehung, knapp die Hälfte konnte er bislang kaufen. Dobler hofft, dass die Eigentümer nach einem Planfeststellungsbeschluss einlenken.
"Ich denke, dass es niemand auf Enteignungen ankommen lassen wird." Allerdings rechnet Dobler mit erheblichem Widerstand im Rahmen des anstehenden Verfahrens. "Alle können Einwendungen machen."Ganz genau anschauen wird sich die Pläne unter anderem der Eltingshäuser Landwirt Jürgen Bock: "Ich bin kein absoluter Gegner, es sollte nur sinnvoll gelöst werden", sagt der Vollerwerbs-Landwirt, und: "Ich juble natürlich nicht vor Freude, wenn mitten durch mein Ackerland eine Straße gebaut wird."
"Sobald die Unterlagen eingehen, leiten wir zeitnah das Anhörungsverfahren ein", kündigte Markus Heuschmann von der Regierung von Unterfranken an, und: "Sollten die Pläne tatsächlich bis Ende Oktober bei uns sein, könnte die Auslegung noch im November beginnen." Die Pläne sollen in Oerlenbach und in Eltingshausen sowie im Internet für einen Monat einsehbar sein, danach folgen zwei Wochen Einwendungsfrist.
Kosten Auf 6,5 Millionen Euro beläuft sich aktuelle Kostenschätzung für die Ortsumgehung Eltingshausen.
Verlauf Die jetzige Rottershäuser Kreuzung wird zum Kreisel umgebaut, von dort verläuft die 2,24 Kilometer lange Ortsumgehung nördlich von Eltingshausen und mündet in der Nähe des Umspannwerkes in die KG 6. Auch dort ist ein Kreisel und eine neue Anbindung des Gewerbegebietes geplant. Südlich wird die Straße aus dem Gewerbegebiet direkt zur B 286 geführt, die jetzige KG 6 nach Eltingshausen zweigt dann in der Kurve nur noch ab.
Umwidmungen Die jetzigen Kreisstraße KG 34 und KG 6 in Eltingshausen sollen Gemeindestraßen werden, dafür wird die Straße im Gewerbegebiet zur Kreisstraße gewidmet.