Bad Kissinger Wehr war 337 Mal im Einsatz
Autor: Peter Rauch
Bad Kissingen, Montag, 02. Februar 2015
2014 musste die Bad Kissinger Feuerwehr fast jeden Tag ausrücken. 33 Menschen wurden gerettet. Und damit verlief das Jahr noch vergleichsweise ruhig.
Es war ein ruhiges Jahr bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kissingen, das da im Rahmen der Generalversammlung von Kommandant Harald Albert, bzw. seinem Stellvertreter Michael Wolf vorgetragen wurde. "Ruhig" dann, wenn man von den 337 Gesamteinsätzen ausgeht, die die Wehr im Jahr 2014 gefahren hat, denn "üblich" sind inzwischen, zumindest seit 2005, rund 375 Einsätze pro Jahr.
Nur eben im Jahr 2005 gab es nur 309 Einsätze, ansonsten pendelte die Einsatzzahl zwischen 402 und 341 - also im Prinzip jeden Tag ein Einsatz.
Fehlalarme nehmen drastisch zu
Von spektakulären Bränden oder Einsätzen wurden die Kissinger im vergangenen Jahr verschont, wenngleich sie zu 37 Brandeinsätzen ausrücken mussten. Fast dramatisch gestiegen sind hingegen in den letzten Jahren die Fehlalarmierungen. Waren es vor knapp 20 Jahren gerade mal eine oder zwei Fehlalarmierungen pro Jahr, verzehnfachte sich in den ersten zehn Jahren diese Zahl, dieses und letztes Jahr lief wöchentlich mindest ein Fehlalarm auf. Wobei allerdings kein einziger "böswilliger Alarm" dabei war, sondern sechsmal irrte sich der Meldende und es gab blinden Alarm, 47 mal schlugen automatische Brand-/Gefahrenmeldeanlagen an und diese Einsätze wurden letztendlich dann unter "zeigt uns wenigstens dass Anlage funktioniert" abgeheftet. Meist war es nur eine Staub- oder Wasserdampfentwicklung, die den Feuermelder aktivierte.
Brand im Parkhaus
Erstmals in der über 20-jährigen Geschichte der Kissinger Parkhäuser war auch dort nun ein Brand zu verzeichnen. Allerdings konnte im Zentralparkhaus der Pkw-Brand sehr rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Immer häufiger, das allerdings bei allen Feuerwehren im Landkreis, sind technische Hilfeleistungen, meist nach Verkehrsunfällen. Aber auch etliche Türöffnungen und eine Türschließung als Amtshandlung für die Polizei nach einem Tötungsdelikt in Bad Kissingen standen auf dem Einsatzbericht. Und nicht zu vergessen die Bergung verletzter, kranker oder bewußtloser Personen über die Drehleiter.
Insgesamt 33 Personen hat die Feuerwehr Bad Kissingen im abgelaufenen Jahr gerettet. Jeweils vier über die Drehleitern bzw. bei Bränden und 25 bei technischen Hilfeleistungen. Diese Geretteten Personen griff auch Oberbürgermeister Kay Blankenburg in seinen Grußworten auf, als er klarstellte "diese 33 geretteten Menschen im Jahr 2014 sagen mehr als alles andere". Es gäbe auch jenen Sicherheit, die nicht daran beteiligt waren, könnten sie sich doch darauf verlassen "ihr holt mich hier heraus". So sei eine funktionierende Wehr gleichbedeutend mit der Sicherheit in der Stadt.
Auch Stadtpfarrer, Dekan Thomas Keßler hatte nur lobende Worte für die Kernstadtwehr als er sagte "ihr seid ein tolles Team auf das die ganze Stadt stolz sein kann". Als ehemals selbst aktiver Feuerwehrmann betonte er nun Angesichts seines bevorstehenden Weggangs nach Würzburg dass nun "die Feuerwehr und die Notfallseelsorge ganz oben in der kirchlichen Chefetage gelandet seien".
Führung bestätigt
Fast schon zu erwarten war, dass bei den anstehenden Neuwahlen die Führungscrew wieder das Vertrauen und die Stimme erhielt. So war es denn auch und ohne eine Gegenstimme wurden Harald Albert zum Kommandant und Vorsitzenden, sowie Michael Wolf zu seinem Stellvertreter gewählt.
Keine Veränderungen gab es auch bei der Schriftführerin und beim Kassier. Für die beiden Posten wurden wiederum Sandra Albert und Gerhard Hering vorgeschlagen und jeweils einstimmig per Akklamation gewählt.
Lediglich in der weiteren Führung gab es kleinere Veränderungen. So schied Willi Führer als Zugführer aus und erhielt für seinen bisherigen "200-prozentigen Einsatz" die Goldene Feuerwehrehrennadel der Stadt Bad Kissingen. Der zweite Kissinger Zugführer, Karl Heinz Mehringer wurde nur noch für 2 Jahre bestellt, da auch er plant, seinen Posten in jüngere Hände zu übergeben. Neuer Zugführer ist nun Andreas Kröber, der für sechs Jahre bestellt wurde.
Das Dienstaltersabzeichen erhielt Andreas Töpperwien für 25 Jahre und Bruno Brand für 30 Jahre. Karlheinz Brand, der jahrzehntelang aktives Mitglied war, der die erste Atemschutzstrecke in der alten Kissinger Feuerwache baute und der einer der ersten Atemschutzausbilder und Geräteträger im gesamten Landkreis war, wurde für 60-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kissingen geehrt.