Bad Kissinger Preisträgerin bedankt sich mit kleinem Konzert

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Sheva Tehoval, die Gewinnerin des Luitpoldpreises 2018 des Fördervereins Kissinger Sommer, bedankte sich mit vier Liedern. Am Flügel begleitet wurde sie von Samira Spiegel. Foto: Gerhild Ahnert
Sheva Tehoval, die Gewinnerin des Luitpoldpreises 2018 des Fördervereins Kissinger Sommer,   bedankte sich mit vier Liedern. Am Flügel begleitet wurde sie von Samira Spiegel. Foto: Gerhild Ahnert
Sheva Tehoval, die Gewinnerin des Luitpoldpreises 2018 des Fördervereins Kissinger Sommer, bedankte sich mit vier Liedern. Am Flügel begleitet wurde sie von Samira Spiegel. Foto: Gerhild Ahnert
Sheva Tehoval, die Gewinnerin des Luitpoldpreises 2018 des Fördervereins Kissinger Sommer,   bedankte sich mit vier Liedern. Am Flügel begleitet wurde sie von Samira Spiegel. Foto: Gerhild Ahnert
 

Sheva Tehoval erhielt in der Mitgliederversammlung den Luitpoldpreis des Fördervereins Kissinger Sommer überreicht. Und sie begeisterte das Auditorium.

Bisher hatte sie es nur mündlich, konnte sie es nicht beweisen. Dass die junge Brüsseler Sopranistin Sheva Tehoval den Luitpoldpreis 2018 des Fördervereins Kissinger Sommer gewonnen hatte. Aber jetzt hat sie es amtlich: In der Mitgliederversammlung des Vereins überreichte ihr Vorsitzender Anton Schick sen. die Urkunden zu dem mit 5000 Euro dotierten Preis. Wie schon ein Jahr zuvor ihr "Preisvorgänger", der englische Pianist Julian Trevelyan, hatte sie aus Termingründen zu der damals üblichen Preisübergabe am Ende der Abschlussgala des Kissinger Sommers 2018 nicht kommen können.

Dieses Konzert ist sozusagen "das" Konzert des Vereins. Es ist eines der vier Konzerte, die der Verein jährlich mit seiner Spende unterstützt, und wenn die Musik verklungen ist, werden die Vereinsmitglieder zum Empfang in den Rossini-Saal geladen.

So überzeugend und abgeklärt

Entscheidend für den Gewinn des Preises - und das betonte auch Anton Schick, der den Text der Urkunde vorlas - ist die musikalische Leistung der jungen Leute und nicht die Größe des Konzerts, in dem sie auftreten. So war das auch bei Sheva Tehoval, die zum Ausklang der Kissinger LiederWerkstatt in einem Liederabend unter dem Titel "Licht und Erleuchtung" zusammen mit dem walisischen Bariton Jeremy Huw Williams und LiederWerkstattchef Axel Bauni am Flügel Lieder von Schumann, Mendelssohn-Bartholdy, Cornelius und vor allem die schwierigen Brentano-Lieder von Richard Straus sang. Sie tat das so überzeugend und abgeklärt, dass man bei der Preisvergabe einfach nicht mehr an ihr vorbei kam.

Jetzt war sie wiedergekommen, um im Kurgartencafé bei der Mitgliederversammlung ihren Preis abzuholen. Und sie bedankte sich mit vier Liedern: dem "Frühlingslied" op. 47/3 und dem "Hexenlied" oder "Andres Maienlied" op. 8/8 von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie "Meine Rose" op. 90/2 und dem "Liebeslied" op. 51/5 von Robert Schumann. Es war wie eine nachgelieferte Begründung für die Verleihung des Preises. Denn Sheva Tehoval sang nicht nur technisch und artikulatorisch absolut souverän, sondern auch erfrischend zugreifend und mit starker, aber sehr differenzierter Expresssivität. Man hätte sich einen kurzen Umzug in den Rossini-Saal gewünscht, denn so schön die Akustik im Kurgartencafé auch ist: für unverstärkte Stimmen ist sie in den Höhen etwas grell überzeichnend.

So pointiert und zielstrebig

Am Flügel begleitet wurde sie von Samira Spiegel, die erst Anfang Oktober beim KlavierOlymp zu hören gewesen war. Und man muss sagen: Da hatten sich zwei gefunden. Denn so pointiert und zielstrebig, wie Sheva Tehoval sang, spielte auch Samira Spiegel. Sie machte von Anfang an klar, dass sie sich nicht in einer dienenden Funktion sah, sondern eigene, sehr konsequente Konzeptangebote machte. Dadurch entstand eine wunderbare kreative Spannung, die leider nur viel zu schnell wieder zu Ende war.

Beide Musikerinnen kann man im kommenden Kissinger Sommer wieder erleben: Teva Sehoval bei der LiederWerkstatt, wo sie die Sopranpartien übernimmt. Und Samira Spiegel bei den Recitals und Meisterklassen der KlavierOlympioniken von 2018 mit ihrem Mentor Cyprien Katsaris. Und vielleicht auch irgendwann wieder einmal gemeinsam.