Bad Kissinger Geschäftswelt: Hallo Möbel, adé Schuhe!
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Mittwoch, 26. Dezember 2018
In der Innenstadt ist einiges an Bewegung. Neu geöffnet haben ein Einrichtungshaus und eine Sushibar, Schluss ist dagegen für Schuhläden und Restaurants.
Der Weg zur Arbeit ist für Michaela Kneier jetzt deutlich kürzer geworden. Die Sandbergerin hat unlängst in der Kissinger Innenstadt ein Einrichtungsgeschäft eröffnet. Vorher pendelte gelernte Einzelhandelskauffrau jeden Tag zur Arbeit nach Fulda. Dort hat sie in der Massivholzbranche gearbeitet, davon die letzten sieben Jahre als Filialleiterin. Jetzt hat sie sich mit ihrem "Wohntrend" selbstständig gemacht.
"Ich habe mich auf den Bereich Wohn- und Esszimmer spezialisiert", sagt sie. Von Möbeln über Dekogegenstände bis zu Textilien wie Teppiche und Kissenbezüge. Auf 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche auf zwei Etagen bietet sie im an, was Kunden brauchen können, um ihre Wohnung zu verschönern. "Mir ist aufgefallen, dass im Bereich Wohnmöbel und größere Dekoartikel in Bad Kissingen kein Angebot besteht", erklärt Kneier. Die Lage in der Bachstraße am Rand der Fußgängerzone findet sie ideal: Wegen der Laufkundschaft in Richtung Marktplatz, wegen der Erreichbarkeit mit dem Auto und der nahen Parkplätze.
Auch an anderer Stelle hat es Veränderungen in der Bad Kissinger Geschäftswelt ergeben. Nach dem Insolvenzantrag gegen das hessische Gastronomieunternehmen Howa Management GmbH sind derzeit in zwei Lokalitäten die Lichter aus: Im Rossini gegenüber vom Regentenbau und im Stadtcafé am Marktplatz.
Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Martin Moderegger gibt es für das Rossini zwar Anfragen von potenziellen Nachmietern, allerdings habe der Vermieter noch keine Entscheidung getroffen. Es sei auch nicht geklärt, ob die Räumlichkeiten weiterhin als Restaurant genutzt werden. "Das ist Sache des Vermieters", betont Moderegger. Für das Stadtcafé scheint sich allerdings eine Lösung abzuzeichnen. Die Eigentümer, die Bad Kissinger Unternehmer Nadine Dallmann-Pal und Michael Pal, planen demnach eine gastronomische Nutzung.
Im denkmalgeschützten Littmann-Haus hat Anfang Dezember das Yung's neu eröffnet, ein vietnamesisches Restaurant mit Sushibar. Die Räumlichkeiten in der Theresienstraße 26 standen mehr als vier Jahre leer, zuletzt war dort das Restaurant Die Umkehr und davor das Gecko untergebracht.
In der Ludwigstraße gab es in den letzten Wochen zwei Räumungsverkäufe wegen Geschäftsaufgaben. Die Schuhboutique Marc Shoes hat Mitte des Monats geschlossen, die C+H Comfort Schuhe GbR schließt nach 15 Geschäftsjahren zum Jahreswechsel. Während Inhaberin Gabriele Castillo in den Ruhestand geht, zieht das Fachgeschäft um und zwar vier Hausnummern weiter von der Ludwigstraße 23 in die 19. Dort führt Claudia Falkenberg das Schuhaus weiter.
Falkenberg hatte C+H mit eröffnet, machte sich nach vier Jahren allerdings mit ihrem eigenem Schuh- und Modeladen selbstständig. Den Högl-Store führt sie bis heute. Als Castillo jetzt einen Nachfolger gesucht hat, stimmte sie zu. "Da habe ich gesagt: Gut, ich übernehme C+H, aber nicht in den Räumlichkeiten", erklärt die Geschäftsfrau. Das bot sich an, weil neben ihrem Högl-Store eine Geschäftsfläche frei wurde, die Falkenberg erworben hat. Nach den notwendigen Umbauarbeiten soll dort im März C+H neu eröffnen. "Wir starten direkt mit der neuen Frühjahrs- und Sommerkollektion", kündigt die Geschäftsführerin an.