Bad Kissinger Baufirma Schick: Preis für Prestige-Objekt
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Donnerstag, 09. Mai 2019
Die internationale Auszeichnung der Frankfurter Altstadt freut auch die Bad Kissinger Baufirma "Schick". Die nächsten Groß-Baustellen im Rhein-Main-Gebiet laufen bereits.
Die Mitbewerber kamen aus China, Russland und Taiwan, gewonnen hat aber Frankfurt: Das wiederaufgebaute Dom-Römer-Areal erhielt den Preis der europäischen Immobilien-Fachmesse Mipim in der Kategorie Stadterneuerung. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nahm die Ehrung im französischen Cannes entgegen und führt sie auch auf die hohe architektonische und handwerkliche Qualität zurück. Das freut den Bad Kissinger Bau-Unternehmer Anton Schick ganz besonders, schließlich errichteten seine Mitarbeiter nicht nur sämtliche Rohbauten, sondern steuerten auch sichtbare Bauteile und mehrere Schmuck-Fassaden für die wieder aufgebaute Altstadt bei.
Fertigteile aus Albertshausen
Insgesamt hatten sich 205 Projekte aus 58 Ländern in elf Kategorien um die Mipim-Awards beworben. Gewählt wurden die Preisträger laut der Deutschen Presseagentur von einer internationalen Jury sowie dem Messepublikum. Frankfurt habe sich im Finale gegen drei Projekte durchgesetzt: den "Changchun Culture of Water Ecology Park" in China, den "Zaryadye park with a functional concert complex" in Moskau und das "National Kaohsiung Centre for the Arts" in Taiwan.
Die für rund 200 Millionen Euro wiederaufgebaute Altstadt wurde im vergangenen Jahr eröffnet.
Acht Jahre wurde an den 35 Gebäuden geplant, die Bauzeit betrug weitere sechs Jahre. 15 historische Häuser wurden rekonstruiert, 20 moderne Entwürfe füllen die Lücken. Bei der offiziellen Eröffnung des Prestige-Projektes war als einziger Handwerker der Bad Kissinger Unternehmer Anton Schick dabei. Das sei bereits etwas Besonderes gewesen, jetzt noch der Preis: "Das ist auch eine Würdigung unserer Arbeit", sagt Schick, und: "Von uns stammen viele Elemente, die dem Ensemble seinen Charakter geben." Als Firma, die vor allem Rohbauten erstellt, gehöre er sonst zu den "stillen Stars", im Fall der Frankfurter Altstadt gab es aber auch etliche Sonder-Aufträge: So seien im Schick-Werk in Albertshausen Ornament-Fertigteile für den markanten Glauburger Hof gegossen worden. Zudem fertigten die Schick-Mitarbeiter Wendeltreppen, mauerten Kreuzgewölbe und Ziegelfronten.
"Zweistellige Millionen-Summe"
Die Entscheidung, einen Teil der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Altstadt wieder aufzubauen, fiel 2004, Schick baute ab 2016 mit. Der Auftrag umfasste eine "zweistellige Millionen-Summe", macht Anton Schick nur vage Angaben zum genauen Anteil am Gesamt-Projekt. "Das ist eine ganz starke Referenz für das Rhein-Main-Gebiet", verweist er vor allem auf den Werbe-Effekt.
Rund 400 Mitarbeiter hat die Firma "Schick", rund die Hälfte davon arbeite aktuell im Raum Frankfurt. Alleine am Flughafen baut Schick eine neue Feuerwache, das Pier H (einen 400 Meter langen Flugsteig für bis zu zehn Flugzeuge) sowie den 70 Meter hohen Vorfeld-Tower. Der Flugsteig sei doppelt so groß wie der neue Campus des Rhön-Klinikums Bad Neustadt.
Anton Schick, selbst Eintracht-Frankfurt-Mitglied auf Lebenszeit, erhielt zudem den Auftrag, das neue Profi-Camp der Eintracht Frankfurt AG in der Nähe des Stadions mit mehr als 60 000 Kubikmetern umbauten Raum zu erreichten. Vor zehn Jahren hatte die Bad Kissinger Firma bereits das neue Leistungszentrum des Vereins gebaut. Aber auch über Frankfurt hinaus hat Schick Aufträge, etwa die Erweiterung des Stadions von Wehen-Wiesbaden.