Beim Straßenverkehrsamt liegen seit April Beschwerden über die Taxi-Versorgung in der Bad Kissingen vor. Deshalb wird Kritik an der Behörde laut.
Dass die Taxi-Versorgung in der Großen Kreisstadt an Randzeiten und Wochenenden lückenhaft ist, das hat zuletzt der Fall eines Ehepaares aus Fulda gezeigt. Die körperlich angeschlagenen Rentner bemühten sich 90 Minuten lang um einen Fahrdienst, nur um schließlich doch trampen zu müssen.
Von den Lücken kann auch Hoteldirektor Hans Markwalder ein Lied singen. "Wir haben einen Gast, der häufig zu uns kommt und den verlieren wir, weil es morgens um sechs Uhr nicht möglich ist, ein Taxi zum Bahnhof zu bekommen", sagt der Chef des Hotels Sonnenhügel in Reiterswiesen. Er habe jedoch die notwendigen Mietwagen- und Personenbeförderungslizenzen. Bevor das Hotel den Stammgast verliert, werde er den Gast lieber persönlich zum Zug bringen.
Versorgung am frühen Morgen
Markwalder ärgert sich über die Situation, aber weniger wegen der Taxiunternehmen und der Fahrer. Seine Kritik gilt dem Landratsamt Bad Kissingen als Genehmigungsbehörde. Die betonte gegenüber dieser Zeitung, dass keine Versorgungsprobleme bekannt wären. "Diese Aussage stimmt so nicht", widerspricht der Hotelier. Er verweist auf einen Schriftwechsel mit dem Straßenverkehrsamt, in dem das Sonnenhügel schon im April auf die Situation hingewiesen hat. Bereits seit dem Frühjahr 2017 stelle das Hotel fest, "dass die Taxibeförderung zwischen zehn Uhr abends und sieben Uhr morgens nicht mehr garantiert ist". Immerhin an Wochenenden seien Taxis bis zu den Schließzeiten der Diskotheken verfügbar. Damit ist er nicht allein, andere Hoteliers und Gastwirte aus dem Stadtgebiet schildern die Situation ähnlich.
Für die Taxiunternehmer zeigt Markwalder Verständnis. Wenn ein Unternehmen um sechs Uhr einen Fahrer vorhalten müsse, dann keine weiteren Kunden mehr habe und deshalb am Ende drauflegen müsse, sei nachvollziehbar, dass zu der Uhrzeit niemand fährt. Dennoch: Der Taxiverkehr ist Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Eine Taxikonzession beinhaltet eine Beförderungspflicht und die sieht der Hoteldirektor nicht erfüllt. Die bestehende Situation sei unkalkulierbar. "Das ist keine Voraussetzung für einen Gast, der einen Zug erreichen muss", betont Markwalder.
Die Beförderungspflicht durchzusetzen sei Aufgabe des Landratsamtes. "Der Staat hat einen klaren Auftrag", findet er. Er kritisiert, dass der Staat sehr rigide sei, wenn es darum geht, der Wirtschaft Vorschriften aufzuerlegen, an die die Unternehmen sich zu halten haben. "Aber wenn er seine eigenen Aufgaben erfüllen muss, ist er nicht mehr so stark."
Landratsamt will Bestand prüfen
Jürgen Metz, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Landratsamt und Kreisentwickler, betont auf Nachfrage, dass aus Sicht der Kreisentwicklung bislang keine Probleme beim Taxiverkehr in Bad Kissingen bekannt waren. "Tatsächlich liegen dem zuständigen Sachgebiet Verkehrswesen vereinzelte Beschwerden vor", teilt er mit. Der Vorfall mit dem Renterpaar aus Fulda habe allerdings nicht dazugehört. "Die bei uns eingegangenen Beschwerden wurden bearbeitet. Die betroffenen Unternehmen wurden angehört", berichtet er weiter. Aus Gründen der Vertraulichkeit könne das Landratsamt über das Ergebnis der Sachbearbeitung keine weiteren Auskünfte geben.
"Insgesamt werden wir aufgrund der aktuellen Situation die Lage im Taxigewerbe genau beleuchten, eine Bestandsaufnahme durchführen und dann entscheiden, ob und gegebenenfalls welche konkreten Maßnahmen seitens der Straßenverkehrsbehörde einzuleiten sind", kündigt Metz an.
Ich bin sicherlich kein Freund der Kissinger Taxifahrer. Viele halten sich nicht an die Verkehrsvorschriften und fahren auch tagsüber durch die Ludwigstraße oder durch das Durchfahrt verboten Schild am Kupsch, damit sie schneller am Taxiplatz davor sind und nachts fahren sie nicht, sondern rasen durch die Fußgängerzone um Umwege zu sparen.
Ich glaubte schon damals nicht dem Bericht über das Ehepaar aus Fulda und ihren Vorwürfen. An einem Samstagnachmittag stundenlang kein Taxi finden, gibt es nicht. Es kommt mir auch äußerst suspekt vor, dass sie danach getrampt sind. Es gibt sicherlich Engpässe, aber nicht an einem Samstagnachmittag. Wer ins Handy Internet "Bad Kissingen Taxi" eingibt, kann ca. acht Taxiunternehmen finden und anrufen. Außerdem hätte sie nur in einem Lokal nachfragen müssen oder beim Bäcker an der Ecke . Man hätte sicher helfen können.
Bei dem Verdienst heute im Taxigewerbe , darf Kissingen dankbar sein, dass es überhaupt noch jemand gibt der einen fährt!
was soll die Genehmigungsbehörde machen? Weniger Mietwagenlizenzen ausgeben und für gleiche Bedingungen für alle Personenbeförderer sorgen UND die schwarzen Schafe die ohne jegliche rechtliche Grundlage in lukrativen Zeiten entgeltlich Personen befördern endlich stoppen.
Im Grunde steht doch da was mit zu dem Problem führt: Der Hotelier hat Mietwagenkonzessionen und kann so legal in lukrativen Zeiten lukrative Fahrten machen, wenn er das will. Die Möglichkeit defizitäre Zeiten durch gute Einnahmen aus den lukrativen Zeiten auszugleichen sind für die Taxen somit geringer. Die Mietwagen, egal ob wie hier erklärt legal oder illegal, haben keine Pflicht zur Beförderung. Wie die Taxen bei geringeren Einnahmen und solcher Konkurrenz diese Pflicht erfüllen sollen überdenkt keiner.
Nur mal so: die Taxen bekommen für diese Bereithaltungs-Pflicht keinerlei finanzielle Förderung. und auch keine Unterstützung bei teils unfairen agierender Konkurrenz.