Bad Kissingen erhält zwei Millionen Euro Finanzhilfe
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Mittwoch, 28. Oktober 2015
Bad Kissingen erhält zwei Millionen Euro Stabilisierungshilfen, um den angeschlagenen Haushalt zu stärken. Wofür werden die Gelder verwendet?
Konsolidierung, Sparen. Diese Worte hatten in diesem Jahr die Haushaltsberatungen im Stadtrat bestimmt. Letztlich wurde ein Sparprogramm verabschiedet und erstmalig Stabilisierungshilfen beim Freistaat beantragt. Der zuständige Verteilerausschuss hat jetzt über die Zuweisung der Gelder entschieden und Bad Kissingen mit zwei Millionen Euro berücksichtigt.
"Wir sind dafür sehr dankbar", kommentiert Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Der Freistaat trage damit dem Umstand Rechnung, dass Bad Kissingen im Landesdurchschnitt 20 Prozent unter der Steuerkraft liege, als zentraler Ort im Landkreis besondere Funktionen wahrnehme und außerdem eine angespannte Haushaltslage habe. Der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner (CSU) betont, dass die Stabilisierungshilfen wichtig sind, "um strukturelle Härten" mit der die Region zu
kämpfen hat, auszugleichen. "Es ist eine Finanzspritze, die den Kommunen hilft, um etwas mehr Gestaltungsspielraum zu bekommen", sagt Kirchner.
Dass die Stabilisierungshilfen bewilligt wurden, schreibt der Oberbürgermeister dem im Stadtrat gezeigten Willen zu, konsequent zu sparen und Schulden abzubauen. Beispielsweise wurden seit Jahresbeginn die Gebühren für öffentliche Einrichtungen wie den Wildpark Klaushof und das Terrassenbad angehoben. Gestern Abend hat der Stadtrat zudem über die Eintrittspreise für Hallenbad und Eishalle beraten.
Die Gebührenerhöhung im Freibad hat sich für die Stadt bereits ausgezahlt, berichtet Kämmerer Gerhard Schneider. "Wir hatten uns in der Konsolidierung vorgenommen, hier 30 000 Euro mehr einzunehmen", sagt er. Die diesjährige Saison hat im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund des Wetters ohnehin höhere Gewinne beschert. Wetterbereinigt hat die Gebührenerhöhung für ein Plus von 40 000 Euro gesorgt und somit die im Sparprogramm angesetzte Summe deutlich übertroffen. "Vor der Gebührenerhöhung wurde im Schnitt pro Besucher 2,20 Euro bezahlt, jetzt liegen wir bei 2,90 Euro pro Besucher", erklärt der Kämmerer.