Bad Kissingen: Diskothek "Look" öffnet nach 598 Tagen wieder
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz
LKR Bad Kissingen, Montag, 11. Oktober 2021
Eineinhalb Jahre war der "klein.stadt.klub", das "Look" wegen Corona geschlossen. Ab dem 1. Oktober hätte der Club offiziell öffnen können, der Betreiber entschied sich aber dagegen.
Die Zeit der geschlossenen Diskos nähert sich dem Ende. Das "Tante Suzie" in Schweinfurt öffnet am 29. Oktober, das "Look" in Bad Kissingen folgt eine Woche später am 5. November.
"Ab 1. Oktober dürfen Diskos wieder öffnen." Das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zwar Mitte September angekündigt. Der endgültige Kabinettsbeschluss, auf den Club- und Diskotheken-Betreiber hinfieberten, kam aber ziemlich spät. Am 30. September, einen Tag bevor die Diskotheken offiziell öffnen durften, teilte Söder mit: "Es bleibt dabei: Wir werden die Öffnung von Clubs und Diskotheken zum Oktober erlauben."
Freude in den sozialen Netzwerken
Als die Nachricht kam, war der Zuspruch überwältigend, sagt Metz. In den sozialen Netzwerken häufen sich Kommentare von Leuten, die sich freuen. Einige Personen markierten Freunde unter dem Post, mit denen sie feiern gehen wollen. Nur vereinzelt gab es Stimmen, die damit rechneten, dass das Look früher öffnen würde.
Unklare Gesetzeslage
"Dass man den Tag drauf nicht direkt aufmacht, wird wohl jeder verstehen", sagt Christian Metz (41), Betreiber der Diskotheken Look in Bad Kissingen und Tante Suzie in Schweinfurt.Metz wollte die Entwicklung abwarten. "In der vergangenen Zeit hat man gesehen, wie schnell sich die Gesetzeslage ändern kann." Er öffnet nicht sofort, weil zunächst unklar gewesen sei, ob die bayerische Regierung die Regelungen nochmals verändern würde. Je nachdem hätte man sogar baulich noch etwas im Look anpassen müssen, meint er. "Wir machen das lieber ordentlich als holterdiepolter und dann entsteht Chaos." Metz verweist auf andere Städte, in denen es bei der Öffnung Startschwierigkeiten gab.
Über 1000 Menschen vor der Disco
In der Augsburger Innenstadt musste etwa vergangene Woche die Polizei eingreifen, weil der Sicherheitsdienst mit den coronabedingten Einlasskontrollen nicht mehr nachkam. Etwa 1000 bis 1500 Menschen warteten laut Polizei darauf, in eine Disco eingelassen zu werden. Dies habe zu teilweise gefährlichen Situationen geführt, weil die Menschen unkontrolliert und dicht gedrängt auf umliegende Straßen gelaufen seien. Mittels Absperrbändern und Lautsprecherdurchsagen sei es der Polizei gelungen, den Zustrom in kontrollierte Bahnen zu lenken. Kann das in Bad Kissingen oder Schweinfurt auch passieren?
"Es kann zu Verzögerungen im Eintrittsbereich kommen", sagt Metz. Wenn die Leute einmal drin seien, mache er sich keine Sorgen. Aber damit vor dem Look solche Situationen nicht eintreten, will er sein Team noch etwas aufstocken, um einem möglichen Besucheransturm gewachsen zu sein. Auf seiner Facebook-Seite bittet er außerdem seine Gäste, die Luca-App herunterzuladen und die jeweiligen Nachweise zur Hand zu haben.
Metz hat sich für das Konzept "3G-Plus" entschieden. Das bedeutet: Genesen, geimpft oder mit aktuellem, negativem PCR-Test. Ein Corona-Schnelltest reicht nicht. "Dadurch können auch Clubbesucher kommen, die nicht geimpft sind", sagt Metz.