Bad Kissingen: Brüchige Brücken
Autor: Johannes Schlereth
Bad Kissingen, Donnerstag, 21. Januar 2021
Eine Wanderung im Kaskadental, an der Eiringsburg oder am Altenberg ist reizvoll. Allerdings ist das derzeit nur eingeschränkt möglich. Dort sind einige Brücken gesperrt. Das sind die Gründe.
ie Corona-Pandemie drängt die Menschen in die Natur vor der eigenen Haustüre. Beliebte Attraktionen um Bad Kissingen sind beispielsweise das Kaskadental, die Eiringsburg bei Arnshausen oder die Wege am Altenberg in Richtung des Sissi-Denkmals. Doch all diese Ziele lassen sich derzeit nicht in ihrer Gänze erwandern. Auf den Wegen finden sich Sperrschilder. Brücken, die Flaneure sonst Gräben oder Bäche überwinden lassen, sind dort seit längerem gesperrt.
Verantwortlich für die drei Brücken und deren Bausubstanz ist nicht die Stadt Bad Kissingen. Thomas Hack, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus, sagt: "Bei den angesprochenen gesperrten Brücken handelt es sich durchwegs um Brücken der Staatsbad GmbH." Die Stadt hat jedoch - laut einer Pressemitteilung - Verantwortung für 44 Brücken. Diese seien im Allgemeinen in einem guten Zustand. Bei den drei obigen Brücken entlang der Wanderwege gestaltet sich das anders.
Bad Kissingen: Zuständigkeitswechsel vor einigen Jahren
Errichtet und betreut hat diese einst die Kurverwaltung Bad Kissingen. 2018 kam es jedoch zu einem Zuständigkeitswechsel. Anstelle der Kurverwaltung war nun das Staatliche Bauamt Schweinfurt mit der Sorge um die Bauwerke betraut. Weil es sich bei Brücken im Allgemeinen um sensible Architektur handelt, müssen Fachleute sie regelmäßig überprüfen. "Nach der Übernahme des Brückenunterhalts hat das Bauamt deshalb noch in 2018 eine Zustandsfeststellung der Bauwerke veranlasst", sagt Nina Löhner, zuständig für die Pressearbeit beim Staatlichen Bauamt in Schweinfurt.
Dabei untersuchen Ingenieure die Objekte im Hinblick auf verschiedene Aspekte wie die Verkehrssicherheit, die Standsicherheit oder etwa die Dauerhaftigkeit. Die Ergebnisse für die Holzbrücken am Altenberg, der Eiringsburg und im Kaskadental waren nicht gut: "Die Prüfungen ergaben an allen drei Bauwerken erhebliche Mängel", heißt es aus dem Staatlichen Bauamt. Die Schäden finden sich laut Löhner im Falle dieser drei Brücken besonders bei der Standsicherheit und der Verkehrssicherheit. Die Folge war die Sperrung der Bauwerke.
Etliche morsche und brüchige Stellen an Bad Kissinger Brücken
"Die Holzkonstruktion des Stegs am Altenberg ist sanierungsbedürftig." Es gebe dort etliche morsche und brüchige Stellen. Das zeigt sich deutlich vor Ort. Der Brückenbelag weist Lücken auf und biegt sich stark durch. Handlungsbedarf herrsche laut Löhner auch an den Brückenwiderlagern. Diese spielen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Standsicherheit. Es handelt sich dabei um die Bauteile, die den Übergang zwischen Brückenkonstruktion und dem Erddamm herstellen. Laut dem Staatlichen Bauamt in Schweinfurt müssten diese grundlegend instand gesetzt werden.
Bröckelnde Brücke an der Eiringsburg
An der Holzbrücke bei der Eiringsburg gestaltet sich die Situation nicht besser. Laut Löhner ähnelt die Lage dort der am Altenberg: "Die Konstruktion hat etliche Risse und Abplatzungen." Außerdem ist das Holz in einem schlechten Zustand: Es ist brüchig.
Desolate Situation im Klauswald
Im Klauswald ist die Lage ebenfalls desolat. Der Holzsteg im Kaskadental weist ebenfalls erhebliche Schäden auf. Dort sind - wie am Altenberg - insbesondere die Widerlager beschädigt. Die Folge daraus: Die Brücke muss vorerst gesperrt bleiben.
Wann werden die Brücken saniert?
Wann an den maroden Bauwerken etwas geschieht, ist derzeit noch unklar. "Selbstverständlich ist auch uns daran gelegen, die Brücken zügig wieder instand zu setzen", heißt es aus dem Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. "Wir versuchen die Projekte unter Berücksichtigung der vorhandenen Haushalts- und Personalkapazitäten schnellstmöglich voranzutreiben."
Aber: "Aufgrund von etlichen, anderen ebenfalls sehr wichtigen Projekten und coronabedingt ist in diesem Jahr jedoch nicht mit einem Beginn der Sanierungen zu rechnen." Löhner betont: "Wir können den Unmut der Bevölkerung und Besucher der Kurstadt Bad Kissingen nachvollziehen, die seit Längerem auf die Nutzung der Wege verzichten müssen und bedauern, dass das Wander- und Radwegenetz eingeschränkt ist."
Die Behörde in Schweinfurt appelliert mit Hinblick auf die Sicherheit an die Wanderer und Spaziergänger, die Sperrungen zu beachten. Die Menschen sollten auf die vorhandenen Wanderwege auszuweichen. Ines Hartmann, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH, sagt: "Gäste und Interessierte, die gezielt nach diesen Wanderwegen fragen, weisen die Kolleginnen und Kollegen darauf hin, dass auf den Wegen Sperrungen vorkommen."