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Zeitlofs will Schulden tilgen und investieren


Autor: Paul Ziegler

Zeitlofs, Freitag, 15. Mai 2015

Die Marktgemeinde Zeitlofs hat sich eine ambitionierte Finanzplanung vorgenommen. Mit der Verabschiedung des diesjährigen Etats wurde die Investitionen bis 2018 vorgestellt.
Die Gemeinde Zeitlofs wendet in diesem Jahr 389 000 Euro auf, um die Breitbandverkabelung in der Gemeinde zu verbessern. Möglich ist das natürlich auch dank einer guten staatlichen Förderung. Foto: Archiv/Ralf Ruppert


Die Entwicklung ist erfreulich. Keine Frage. Der Markt Zeitlofs baut sukzessive seine Schulden ab. Langsam, aber stetig. Darauf weisen die Zahlen zum Gemeindehaushalt 2015 hin, die Bürgermeister Wilhelm Friedrich und Kämmerer Lothar Schöppner dem Gemeinderat jetzt vorlegten.
Bei rund 1,8 Millionen Euro Schulden (Einwohnerzahl 2087) macht das Sinn. Denn: Die Gemeinde muss schließlich für die Schulden Zinsen zahlen. Da gibt man Geld aus der Hand, für das man nichts bekommt. Letztes Jahr waren 71 000 Euro Zinsen zu zahlen, heuer werden es 64 000 Euro sein.

Ein ziemlicher Kraftakt

Um das Sinken dieses Aufwandes zu erreichen, tilgt die Gemeinde jedes Jahr ihre Schulden mit einem nicht unerheblichen Betrag. Heuer sind es 171 000 Euro, die im Haushalt zur Tilgung von Krediten anstehen. Das ist ein ziemlicher Kraftakt, wenn man bedenkt, dass man trotzdem eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 300 000 Euro vorsieht. Die Mindestzuführung läge bei 171 000 Euro, man liegt klar drüber.
"Es muss in den nächsten Jahren weiterhin das unbedingte Ziel sein, die Ausgaben auf das Notwendigste zu beschränken und alle Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen". Diesen Satz von Kämmerer Lothar Schöppner kennt man anderswo sicherlich auch, in Zeitlofs ist aber an den Haushaltszahlen erkennbar, dass man diese Maxime lebt.

Wo wird investiert?

Aber was tut die Gemeinde mit dem Geld, das für Maßnahmen noch übrig bleibt? Insgesamt rund 300 000 Euro fließen noch in Tiefbaumaßnahmen (Straßen), in Gewege und die Digitalisierung und Überrechnung der Kanäle Zeitlofs, Roßbach, Weißenbach, Eckarts und Rupboden. Der größte Brocken - 389 000 Euro - wird für die Breitbandversorgung aufgewendet. Hier muss Zeitlofs nachbessern, um nicht zurückzubleiben, in diesem Bereich darf man im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss nicht verlieren.

Kein leichter Weg

Die Investionsplanung bis 2018 führt diese Überlegungen fort. Bis dahin will man weiter die Gemeindestraßen ausbauen - 2016 und 2017 mit 220 000 Euro, 2018 mit 420 000 Euro, in die Wasser- und Tiefbaumaßnahmen wird in drei Jahren 300 000 Euro investieren. Die Schuldentilgung soll weiter vorangetrieben werden, jährlich sind dafür 116 000 Euro vorgesehen. Und das alles will man ohne neue Darlehen schaffen. Kein leichter Weg, den man sich da geplant hat. Da mag es tröstlich sein zu wissen, dass man noch eine Rücklage von 450 000 Euro hat.

Zeitlofs im Vergleich mit den Vorjahren

Entwicklung
Die Umfänge der Haushaltspläne der Gemeinde Zeitlofs stellten sich in den vergangen Jahren so dar:

Haushalt 2013:
Etat: 3 911 650 Euro (gesamt)
Schuldenstand: 1 988093 Euro
Pro-Kopf-Schulden: 960 Euro.

Haushalt 2014:
Etat: 3 985 950 Euro
Schuldenstand: 1 795 243 Euro
Pro-Kopf-Schulden: 860 Euro.

Haushalt 2015:
Etat: 4 169 750 Euro
Schuldenstand: 1 623 357 Euro
Pro-Kopf-Schulden: 777 Euro.

Einnahmen Die Steuereinnahmen in Zeitlofs entwickeln sich in den vergangenen Jahren fast gleichbleibend:
Die class="artFett">Grundsteuer A beziffert sich auf 320 v.H., das sind rund 42 000 Euro Einnahmen in 2015, im Vorjahr waren es 40 413 Euro.
Die Grundsteuer B beträgt ebenfalls 320 v.H., hier werden rund 157 500 Euro eingenommen (2014: 157 800 Euro).
Gewerbesteuer Der Ansatz 2015 beläuft sich auf 206 000 Euro, 2014 waren es 278 000 Euro, 2013 rund 160 000 Euro.
Einkommenssteuer Der größte Teil der gemeindlichen Einnahmen kommt aus dem Anteil an der Einkommenssteuer. Hierfür werden der Gemeinde dieses Jahr rund 781 000 Euro überwiesen, 2014 waren es 786 000 Euro.
Schlüsselzuweisungen Geplant sind für 2015 Zuschüsse in Höhe von 794 000 Euro, im vergangenen Jahr hat der Freistaat der Marktgemeinde rund 695 000 Euro überwiesen. pz