Zeitlofs: Der junge Kandidat
Autor: Ulrike Müller
Zeitlofs, Dienstag, 03. März 2020
Mit 34 Jahren trägt Matthias Hauke viel Verantwortung. Er ist Kommandant der Zeitlofser Wehr, verantwortet als Wasserwart einen sensiblen Bereich und sitzt im Gemeinderat. Nun möchte er Bürgermeister werden.
Matthias Hauke erinnert sich noch, als Bürgermeister Wilhelm Friedrich - frisch im Amt - in seine Klasse kam und sich vorstellte. Damals war er zehn Jahre alt. 24 Jahre später schickt er sich an, ebendiesen Bürgermeister abzulösen. Ohne einen Gegenkandidaten gilt es als sehr wahrscheinlich, dass er die Wahl gewinnt. Er realisiere das erst langsam, erzählt der junge Kandidat. Seine Frau Sandra sitzt mit am Tisch. Das könne einem schon Respekt einjagen, ergänzt sie.
Die Herausforderungen sind groß: Für knapp fünf Millionen Euro wird aktuell die Wasserversorgung umgebaut, die Generalsanierung der Grundschule wird etwa drei Millionen Euro kosten, und weitere Projekte wie die Gestaltung des Radwegs, die Entwicklung des Zeitlofser Ortskerns oder der Bau eines Kindergartens stehen im Raum.
Nur noch eine Liste
Hauke ist klar, dass er nicht alle Aufgaben weitermachen können wird. Deshalb hat er den Plan, nächstes Jahr als Kommandant der Zeitlofser Wehr aufzuhören. Als Bürgermeister möchte er sich nicht vorwerfen lassen, befangen zu sein. "Ich muss an alle Feuerwehren in allen Ortsteilen denken", erklärt Hauke. Den Vorsitz der Dorfgemeinschaft Zeitlofs Gbr werde er nach der Wahl abgeben, kündigt er an.
Kommt alles so, wie erwartet, wird Hauke auf ein eingespieltes Team setzen können. Die beiden Fraktionen, die aktuell im Gemeinderat vertreten sind, haben sich zu einer Liste zusammengetan. Bei der ersten Wahlveranstaltung in Detter hätten sich die Kandidaten allerdings viel Kritik anhören müssen. "An dem Abend habe ich schon geschluckt", erzählt Hauke. Er wisse aber auch, dass Kritik zur Politik dazugehöre.
Alles besser machen möchte Hauke nicht - wohl aber anders. Die Kommunikation in sozialen Medien oder auf der Homepage will er verbessern und Arbeitsabläufe in der Verwaltung modernisieren. Und: "Das hat sich bei uns eingeschlichen, dass wir unwahrscheinlich viel nicht öffentlich machen", beschreibt er die Arbeit des Gemeinderats. Da wolle er in Zukunft für mehr Transparenz sorgen.
Drei Fragen an Matthias Hauke