Wildflecken: Schüler müssen noch warten
Autor: Sebastian Schmitt
Wildflecken, Montag, 29. Oktober 2018
Umzug der Schüler aus der Kaserne verschiebt sich wohl auf das Jahr 2019. Marktgemeinde hofft weiterhin auf das neue Rechenzentrum der Bundeswehr.
Der verspätete Umzug der Schüler aus der Kaserne in die Ortsmitte war eines der Hauptthemen bei der ersten Bürgerversammlung in Wildflecken. Viele Zuhörer kamen in Sportheim. Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) stellte zunächst statistische Daten vor. "Wir haben nach wie vor eine starke Fluktuation", so Kleinhenz. "Die Gesamteinwohnerzahl ist weiterhin leicht rückläufig." Mit insgesamt 18 Eheschließungen in diesem Jahr gibt es einen kleinen Rekord. Die Verschuldung der Gemeinde steigt heuer stark auf insgesamt 3,6 Millionen Euro an. Rücklagen musste die Kommune größtenteils aufbrauchen.
Die Sanierung der Grundschule mit Neubau der Turnhalle ist aktuell das größte Projekt der Marktgemeinde. Neben den insgesamt fünf Grundschulklassen gibt es in Wildflecken noch zwei Mittelschulklassen. "Wir kämpfen auch weiterhin darum, dass wir ein Mittelschulstandort bleiben." Kleinhenz ging auch im Detail auf die Auszeichnung der Schule in Sachen Inklusion ein. "Vom gesamten Lehrerkollegium wird hervorragende Arbeit geleistet."
Verschoben werden muss allerdings der Umzug der Schüler aus der Wildfleckener Rhönkaserne in die Grundschule, die derzeit noch saniert wird. "Die Arbeiten sind zeitlich in Verzug geraten." Voraussichtlich werden die Arbeiten nicht bis zu den bevorstehenden Weihnachtsferien fertig. Gerade im Außenbereich kommt nun auch noch das Rhöner Wetter als Unsicherheitsfaktor hinzu. "Wir müssen wohl noch ein paar Monate warten." Bis dahin verbleiben die Schüler weiterhin in der Rhönkaserne.
Ebenfalls Verspätung gibt es beim Bau des Pumptracks ( eine spezielle Mountainbike-Strecke) samt Freizeitgelände an der Sinn. Hierbei hatte die Altlastenproblematik der Gemeinde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber die Bauarbeiten werden nun wieder in Gang gebracht. "Ich bin mir sicher, dass wir den Pumptrack im Herbst des kommenden Jahres einweihen können. Wir sind jetzt wieder auf einem guten Weg", so Kleinhhenz. "Der Pumptrack ist ein wichtiger Mosaikstein in unserem gesamten touristischen Gebilde." Das Freizeitgelände wurde einst zusammen mit der Wildfleckener Jugend entworfen, die nun auf die Verwirklichung hofft.
Schleppend läuft der Verkauf von Bauplätzen im Neubaugebiet im oberen Kapellenweg. Von den zahlreichen ursprünglichen Interessenten ist nur noch ein einziger Bewerber übrig geblieben. Kleinhenz forderte die Bürger dazu auf, Augen und Ohren offen zu halten, wenn Familien in der Region bauen wollen.
Zum Thema Bundeswehr sagte der Rathauschef, dass die Gemeinde stolz auf ihren Militärstandort ist. "Wildflecken bekennt sich zur Bundeswehr. Sie ist ein wichtiges Standbein in der Gemeinde." Es werden seit Jahren große Investitionen im Bundeswehrstandort vorgenommen, erklärte Kleinhenz. Von den umfangreichen Sanierungen und Neubauten profitieren auch zahlreiche Firmen in der Region. Weiterhin hofft die Kommune darauf, dass das neu geplante Rechenzentrum der Bundeswehr für Süddeutschland nach Wildflecken kommen könnte. "Wir werben auch weiterhin für den Standort Wildflecken", so Kleinhenz. Dazu sucht die Kommune auch den Kontakt zur großen Politik. "Das wäre ein Gewinn für die gesamte Region. Es wäre ein absoluter Glücksgriff. Die Stärkung des ländlichen Raumes steht ja immer wieder im Raum." Kleinhenz geht davon aus, dass die Entscheidung hinsichtlich des Standortes noch im Jahr 2018 fallen wird. "Dann werden wir sehen, ob unsere Bemühungen Früchte tragen."
Das Haus der Schwarzen Berge in Oberbach ist an den Landkreis Bad Kissingen verkauft worden. "Andernfalls wäre es absolut nicht möglich gewesen, das gesamte Gebäude so umfassend zur sanieren und neu zu gestalten." Im Rahmen des Umbaus sollen auch noch Elektroladesäulen für E-Bikes und Pkw ergänzt werden.