Druckartikel: "Wilder Sommer" sorgt für Wildfleckener Höhepunkte

"Wilder Sommer" sorgt für Wildfleckener Höhepunkte


Autor: Sebastian Schmitt

Wildflecken, Montag, 06. Juli 2015

Drei Tage wird in Wildflecken gefeiert. Kirmesbattle und viel Musik ziehen die Zuschauer und Zuhörer in ihren Bann.
Tobias Rüttiger von der Kirmesgesellschaft Oberbach betätigt sich bei der Kirmesbattle als Bierkisten-"Hochstapler".  Foto: Sebastian Schmitt-Mathea


Viele Monate hatten die Wildfleckener Kommunalpolitiker, Geschäftsleute und Vereinsvertreter über die Zukunft des "Wilden Sommers" gegrübelt. Skeptiker sagten bereits mehrfach ein Ende dieses sommerlichen Events voraus. Doch es kam alles ganz anders. 2005 war der "Wilde Sommer" erstmals auf dem alten Rathausplatz und mit einem großen Zelt am Festplatz gefeiert worden. Es folgten Höhen und Tiefen und immer wieder emotionale Diskussionen über dieses neu geschaffene Fest.

Fester Bestandteil

"Der Wilde Sommer hat sich etabliert und über die Jahre hinweg einen Namen gemacht. Er gehört genauso als fester Bestandteil in den Veranstaltungskalender wie das Waldfest, das Marktfest, die Ausstellung Steckenpferd oder die Kirchweih in Oberbach und Wildflecken und alle anderen jährlich stattfindenden Veranstaltungen", ist die Überzeugung von Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). "So haben sich das die Ideengeber dieses Festes damals gedacht. Und was haben wir die Jahre über tolle Feste auf dem Rathausplatz gefeiert. Das war hauptsächlich dem Musikzug und der Feuerwehr zu verdanken, die sich der Hauptorganisation angenommen haben", blickt der Rathauschef zurück. Dieses Jahr hat eine neue Epoche des Wilden Sommers begonnen mit einem völlig neuen, verjüngten Konzept. "Ich bin sehr froh, dass sich Sebastian Hauke bereit erklärt hat, die Organisation des Festes zu übernehmen, und er Verstärkung durch die Vereine bekommen hat. Er trägt damit eine große Verantwortung, wie viele Vereinsvorsitzende und alle, die schon Feste organisiert haben, ganz genau wissen", betonte das Ortsoberhaupt. Beim diesjährigen "Wilden Sommer" stand die Musik im Mittelpunkt.

Viel Kreativität

Angefangen mit der Rockband "Ac(c)oustic Jam" am Freitag und einem parallel stattfindenden "Kirmesbattle". Die Kirmesgesellschaften aus Züntersbach, Oberbach, Oberweißenbrunn, Unterweißenbrunn, Geroda und Wildflecken konnten in diversen Wettbewerben ihre Kreativität, Cleverness, Geschicklichkeit und Ausdauer messen. "Dieses Konzept ist super angekommen", sagt Steffen Fröhlich, Vorsitzender des Musikvereins. In nicht ganz ernst gemeinten Gruppen- und Geschicklichkeitsspielen ermittelten die Teilnehmer die beste Kirmesgesellschaft der Rhön.

Die Siegerkirmesgesellschaft, der "Kirmesbattle-King" aus Oberweißenbrunn, erhielt einen Wanderpokal. Musikalisch durch den Abend begleitet wurden die Kontrahenten mit Rock-Klassikern aus den 80ern und der heutigen Zeit.

"SaaleMusicum" begeistert

Am Samstag heizten "Die Party Vögel" aus Würzburg im Festzelt ein. Dass sie die Massen begeistern können, hatte die Formation bereits auf dem Oktoberfest in der Veltinsarena, aber auch bei zahlreichen Auftritten in den angesagten Ski-Hütten Österreichs unter Beweis gestellt. Die Volksrock- und Partyband spielte einen Mix aus Rock, Pop und Schlager. Der Sonntag stand im Zeichen der Veranstaltungsreihe "SaaleMusicum". Wie bei einem Staffellauf wird dabei die Musik durch Veranstaltungen an der Saale und ihren Zuflüssen von Ort zu Ort weitergereicht und dadurch die gesamte Region über drei Landkreise hinweg von den Quellen bis zur Mündung musikalisch ins Licht gerückt. Der Grundgedanke besteht in der Bündelung des künstlerischen Potenzials aus der Region zu einer vernetzten Gesamtveranstaltung.

Der Festivaltitel "SaaleMusicum" verdeutlicht die regionale Verbundenheit. Im Jahr 2004 mit rund 30 Orten und 20 000 Besuchern gestartet, ist das "SaaleMusicum" bis heute eine Erfolgsgeschichte, an der inzwischen über 45 Orte mit über 55 Einzelveranstaltungen teilnehmen. Welches Können und Engagement eingebracht werden, zeigt die Fülle und das breite Spektrum der angebotenen Veranstaltungen. Bläser-Ensembles, Big-Bands, traditionelle und moderne Blasmusik, Streicher, Chöre und Einzelkünstler, kurzum: alles, was die gesamte Region an musikalischem Potenzial zu bieten hat, gibt sich auch heuer wieder beim SaaleMusicum die Ehre. In Wildflecken standen die jüngsten Musiker im Mittelpunkt: zum Beispiel die "Mini Kings" aus Geroda, die "Little Muppets" aus Garitz, die Jugendkapelle und jungen Schlagzeuger aus Wildflecken oder auch der Nachwuchs der Blaskapelle aus Oberleichtersbach.
"Das Überleben unserer Feste und Veranstaltungen hängt von uns allen ab, egal ob das Waldfest in Oberwildflecken, das Marktfest in Oberbach oder der Wilde Sommer in Wildflecken", sagt Kleinhenz. Die große Besucherresonanz trotz tropischer Hitze gibt den unermüdlichen Helfern der Marktgemeinde recht.