Viele Jahre waren Silvesterball und Feuerwerk ein Höhepunkt in Bad Brückenau, vor allem für die Gästehäuser, die viele Buchungen verzeichneten. Nun fällt die Sause das zweite Mal hintereinander wegen Corona aus. Wie es den Beherbergungsbetrieben damit geht.
                           
          
           
   
          Überraschend kam die Entscheidung, die Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) dem Stadtrat in der Georgi-Kurhalle verkündete, nicht mehr: An Silvester lassen wir hier keine Feier stattfinden." Und das, obwohl ein fertiges Konzept vorhanden sei. Doch die derzeitigen Umstände seien schwierig. "Die Geschehnisse der Woche" - er meinte die sich ständig verschärfende Corona-Lage - "haben uns überholt".
       
Damit fällt auch der Höhepunkt des Jahreswechsels aus, wie Michael Worschech, Geschäftsleiter der städtischen Verwaltung, auf Nachfrage bestätigt. "Ein Feuerwerk, wie es zuletzt 2019 stattgefunden hat, wird es nicht mehr geben." Schon der bis April 2020 tätige, "alte" Stadtrat habe entschieden, aus ökologischen Gründen darauf zu verzichten.
Eine als Alternative gedachte Licht- und Lasershow sei mit dem Wegfall des Silvesterballs ebenfalls abgesagt. "Das hätte ein Beisein von Gästen im Georgi-Kurpark ausgelöst. Das kann man bei der aktuellen Corona-Lage nicht rechtfertigen", so Worschech.
Silvesterball in der Georgi-Halle
Der Silvesterball in der Georgi-Halle - er war jahrelang eine begehrte Veranstaltung. Regelmäßig hatte Roland Kreuzer vom Hotel Zur Mühle - auch deswegen - zum Jahreswechsel "ein volles Haus". 16 Jahre am Stück flog eine Gruppe aus Kiel per Bus mit 30 bis 50 Mitgliedern ein. Der Hotelier reservierte immer 50 Eintrittskarten für den Silvesterball in der Georgi-Halle. Und er warb mit diesem Gesamtpaket, in dem der Eintrittspreis für den Ball enthalten war. 
Seit vier oder fünf Jahren kommen die Kieler nicht mehr. Kreuzer stellte von vollem Hotel- auf Garni-Pensionsbetrieb um. Das heißt, die Gäste übernachteten zum Jahreswechsel noch bei ihm und bekamen Frühstück. Dennoch quartierten sich nach seinen Worten zu der Zeit immer noch 20 bis 30 Individualgäste, vor allem aus dem Frankfurter Raum, in seinem Haus ein (Diese Anzahl war in den Jahren zuvor zusätzlich zu den Kielern auch schon angereist. Rund zehn von ihnen besuchten dann auch den Silvesterball.
Doch auch das ist Geschichte. In der Nacht von 2020 zu 2021 waren alle Partyveranstaltungen untersagt. Und Roland Kreuzer beherbergte bei sich keinen einzigen Gast. Das wird auch dieses Mal so sein. "Ich habe den Jahreswechsel bewusst gar nicht beworben. Ich mache im Dezember und über Weihnachten zu."
Für die städtische Absage des Silvesterballs äußert der Hotelier "vollstes Verständnis bei den steigenden Zahlen. Es wäre wegen Corona fragwürdig gewesen, so etwas durchzuführen." Im Moment gelte es, über einen längeren Zeitraum zurückhaltend zu sein.