Wasser wird teurer, Abwasser billiger
Autor: Stephanie Elm
Motten, Mittwoch, 18. Oktober 2017
Die Abwassergebühr wird ab 2018 um 29 Cent pro Kubikmeter auf 1,80 Euro sinken. Dafür wird die Wasserversorgung teurer, beschloss Mottens Gemeinderat.
Die Versorgung mit dem kostbaren Nass steigt allerdings lediglich kostendeckend um 41 Cent auf 1,39 Euro für den Kubikmeter. Bedingt durch die Quellensanierung gingen Investitionen sowie Personalkosten in die Höhe. Ein ungedeckter Mehraufwand in Höhe von 120.000 Euro müsse laut Kämmerer Steffen Schneider "in den nächsten Jahren ausgeglichen werden", genauer gesagt, in den nächsten drei Jahren. "Dass es so explodiert, ... davon sind wir nicht ausgegangen", machte Schneider deutlich, dass diese Kosten bei der letzten Gebührenkalkulation 2014 nicht abzusehen waren.
Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) sagte: "Die Zahlen haben wir nun mal." In dem Drei-Jahreszeitraum bis 2020 werde die Gemeinde mit ihnen arbeiten müssen, dann wird neu kalkuliert. Die entsprechenden Satzungsänderungen wurden jeweils einstimmig beschlossen.
Eine funktionierende Wasserversorgung sei "kein Luxus", sondern "die allerhöchste Aufgabe, die eine Gemeinde hat", sagte Bürgermeister Jochen Vogel. Nach Abschluss der Quellensanierung sei die Wasserversorgung in Motten "qualitätstechnisch auf aktuellem Stand", so Vogel. Die aktuelle Frage sei nun die der Refinanzierung. Das Gemeindeoberhaupt sprach sich für die 60:40-Lösung aus, der zufolge die Investitionskosten mit 60 Prozent über die Beiträge, und 40 Prozent über die Gebühren ausgeglichen werden sollen. Dies wird bei der nächsten Gebührenkalkulation Anwendung finden. "Das ist fair für alle", fasste Vogel zusammen. Weder werden die Bürger übermäßig belastet, noch dauert der finanziellen Ausgleich mit dieser Lösung zu lange. Mit einer Gegenstimme wurde das Refinanzierungsmodell beschlossen.
Proben müssen genommen werden
Ende Kalenderwoche 43 (diese beginnt am 23. Oktober) werden beide Quellen mit einer Betonschicht bedeckt sein. Aus Quelle 1 komme "richtig Wasser", berichtete Jochen Vogel. Dennoch sollen die Mottener weiterhin Wasser sparen. Auch nach voraussichtlichem Abschluss der Sanierung Ende November könne das Wasser noch nicht komplett genutzt werden. Die Trübung sei auf Grund der Baumaßnahmen noch vorhanden. Proben müssen erst genommen und ausgewertet werden.Keine Proben genommen werden am Sauerbrunnen in Kothen. Auch weil er nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt, könne die Gemeinde keine dauerhaft einwandfreie Trinkwasserqualität garantieren. Sie ist daher der Aufforderung des Gesundheitsamtes nachgekommen und hat ein Schild "Kein Trinkwasser" angebracht. Obwohl das Sauerbrönn-Nass "kein offizielles Trinkwasser" ist, könne es wie gewohnt getrunken werden.