Warum Schlüchterns Freibad nun doch im Sommer öffnet
Autor: Redaktion
Schlüchtern, Mittwoch, 30. März 2022
Gute Nachricht für alle Schwimmfreunde: Die geplante Renovierung wird in den Herbst verschoben.
Große Überraschung für alle Freunde des kühlen Nass: Entgegen der ursprünglichen Planung der Stadt Schlüchtern öffnet das Freibad Innenstadt nun doch im Sommer 2022. Diese freudige Entscheidung gab Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) bekannt.
Eigentlich war geplant, jetzt im April mit den umfassenden Renovierungsmaßnahmen an der Drei-Generationen-Anlage in der Breitenbacher Straße zu beginnen. Starten sollte es mit Arbeiten an den Becken und technischen Anlagen. Im Zuge der grundlegenden Sanierung des Bades war dann in weiteren Schritten der Abriss der Umkleidekabinen und der Neubau - zusammen mit dem Kiosk - vorgesehen. Das Kinderbecken sollte näher an das Nichtschwimmerareal heranrücken und um einen Erlebnisbereich aufgewertet werden. Das Vorhaben ist mit 4,65 Millionen Euro veranschlagt. Das Land Hessen greift finanziell unterstützend ein. Eine Million Euro ist aus Wiesbaden zugesichert, wenn bei einer europaweiten Ausschreibung die Aufträge vergeben werden.
Und eben dieser Zuschuss steckte das Vorhaben in ein zeitliches Korsett. Noch in diesem Jahr sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, damit die Gelder aus der Landeshauptstadt fließen. Und deswegen sollte die Sommersaison im Jahr 2022 leider ausfallen.
Eine traurige Nachricht für alle Wasserfreunde und die vielen Stammgäste, die das Schlüchterner Bad traditionell zählt. Viele von ihnen drückten in den vergangenen Monaten direkt bei Bürgermeister Möller ihr Bedauern aus. Das Stadtoberhaupt handelte daraufhin, prüfte noch einmal alle Möglichkeiten, führte intensive Gespräche und holte sich rechtlichen Rat ein. Ergebnis: Es gibt doch einen Weg, um Schwimmfreude in diesem Sommer und die Zuschüsse zu retten. "Wir haben den Bauzeitenplan mit fachmännischem Rat eines Anwalts noch einmal auf den Kopf gestellt", erklärt Möller.
Nach aktuellem Stand sollen die Arbeiten nunmehr nicht in einem Gesamtpaket, sondern in Teil-Etappen ab September und dann auch während des kommenden Winters stattfinden. Voraussichtlich wird das Freibad dann etwas früher als üblich schon im Laufe des Augusts dieses Jahres schließen.
Es habe sich gezeigt, dass die komplette Auftragsvergabe derzeit problematisch ist. Deswegen soll die Modernisierung nun schrittweise erfolgen. Nach Einschätzung von Möller bietet dieses Verfahren auch die Möglichkeit, in Zeiten von explodierenden Baukosten eine größere Preissicherheit zu erreichen - und dabei trotzdem die Zuschüsse zu bekommen. Der Rathauschef sieht dieses Ergebnis intensiver Verhandlungen als großen Erfolg.
"Es wäre töricht, das Bad jetzt zuzulassen", ist der Stadtchef sicher. "Warum sollen wir den Menschen den alten Badegenuss nicht noch einmal gönnen." Zumal seiner Einschätzung nach wegen Corona und der aktuellen weltpolitischen Lage viele Bürgerinnen und Bürger in diesem Sommer vermutlich wieder auf eine Urlaubsreise verzichten und Erholung notgedrungen in der heimischen Region suchen.