Warum bei einer Feuerwehrübung in Rupboden das Schlimmste angenommen wurde
Autor: Redaktion
Rupboden, Dienstag, 25. Oktober 2022
Hätte es sich tatsächlich so abgespielt, wäre es der blanke Horror: Feuerwehrleute trainierten, wie man Menschen aus einem eng verwinkelten, verrauchten Gebäude rettet.
Neun Statisten haben in Rupbodener Sportheim für ein realitätsnahes Szenario bei einer großangelegten Alarmübung der Feuerwehr gesorgt. Der angenommene Notfall: Eine Gruppe Jugendlicher feierte im Sportheim, während im vorderen Gebäudetrakt eine Gasflasche explodierte. Aufgrund der vergitterten Fenster war der Fluchtweg abgeschnitten und eine unbekannte Zahl Jugendlicher befanden sich noch im Gastraum. Ein Jugendlicher machte sich bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sofort auf der Straße lautstark bemerkbar und gab erste Informationen weiter. Zudem waren Hilfeschreie vom Dach zu hören - eine Jugendliche konnte sich auf das Dach retten und machte auf sich aufmerksam. Ein brennender Palettenstapel sorgte zudem für ein realistisches Feeling.
Zuerst traf die Feuerwehr Rupboden ein, und so übernahm stellvertretender Kommandant, Sascha Wagner, die Einsatzleitung der komplexen Lage. Er wurde später durch das Personal des Zeitlofser Mehrzweckwagens 11/1 unterstützt. Als erstes galt es, die Person vom Dach zu retten und die Wasserversorgung aufzubauen.
Mit dem Eintreffen der ersten Atemschutzwehr (Feuerwehr Weißenbach) wurde sofort mit dem Innenangriff begonnen. Zahlreiche Atemschutztrupps von den Feuerwehren Zeitlofs, Weißenbach und Bad Brückenau mussten insgesamt sechs "bewusstlose" Personen aus dem Gebäude retten. Aufgrund der extremen Vernebelung und verwinkelten Bauweise des Sportheims nahm die Personenrettung einige Minuten in Anspruch. Zusätzlich ereignete sich noch ein "Atemschutznotfall". Hier wurden gleich zwei Sicherungtrupps losgeschickt, um den verunglückten Atemschutzgeräteträger zu retten.
Parallel zum Innenangriff lief ein Außenangriff, um einen fiktiven Gastank zu schützen. Zudem musste eine verängstigte Person in einem angrenzenden Waldstück gesucht werden. Hier war ein Suchtrupp nach kurzer Zeit erfolgreich und konnte die Person der Verletztenablage übergeben. Die Feuerwehr Bad Brückenau baute die Einsatzstellen-Hygiene für die Atemschutzgeräteträger auf. Hier konnten die Geräte abgelegt und wieder einsatzbereit gemacht werden.
Insgesamt nahmen 66 Feuerwehrkräfte an der Übung teil, wovon 18 Atemschutzgeräteträger waren. Die teilnehmenden Feuerwehrenwaren: Rupboden, Eckarts, Zeitlofs, Weißenbach, Roßbach, Detter und Bad Brückenau.
Nach der Übung fand noch eine kurze Nachbesprechung statt. Hier wurde der Übungsverlauf von den Übungsorganisatoren Thomas Hüfner, Kommandant Feuerwehr Rupboden, Einsatzleiter Sascha Wagner, (stellvertretender Kommandant Feuerwehr Rupboden und Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner, konstruktiv und kritisch beleuchtet.