Druckartikel: Vom Sinn und Unsinn des Wassersparens

Vom Sinn und Unsinn des Wassersparens


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Montag, 02. März 2015

Neulich sagte einer, Wasser zu sparen sei völlig unsinnig. Sonst müssten die Rohre gespült werden. Ich hoffe, das ist ein Gerücht... es muss ein Gerücht sein!
Bis Ostern will Redakteurin Ulrike Müller kein Wasser verschwenden. Ihr Auto hat sie trotzdem gewaschen. Foto: Herbert Belz


So, das Auto ist sauber. Und zwar nach bestem Wissen und Gewissen! Das Wasser der Waschanlage werde wieder aufbereitet, versicherte mir die Dame an der Kasse. Also kein Abwasser, schon gar kein Schmutzwasser und somit auch keine Wasserverschwendung... Check!

Unsere Aktion läuft. Und sie läuft so gut, dass wir Redakteure immer wieder angesprochen werden. Hier ein Tipp, dort ein "Weiter so!". Aber einer dieser Hinweise hat mich durchaus stutzig gemacht. Da musste ich mir anhören, dass es überhaupt keinen Sinn mache, Wasser zu sparen. Vielmehr solle man Wasser verschwenden, damit die Rohre gespült werden. Rohre gespült? Häh??? Ich meine natürlich, wie bitte???

Ein Anruf beim Chef der Stadtwerke schafft schnell Klarheit - und zugleich Ernüchterung. "Das ist richtig", sagt Günter Schneider. Endstücke der Rohre würden schon mal durchgespült, damit sich keine Keime festsetzen. Und dann kommt das große Aber.

"Grundsätzlich macht es natürlich schon Sinn, Wasser zu sparen", sagt Schneider und ich atme durch. Bei uns in Deutschland geht's dabei aber gar nicht so sehr ums Wasser selbst, sondern eher um die Energie die verbraucht wird, um Wasser aufzubereiten. Zum Beispiel, damit wunderbar wohlig-warmes Wasser in die Badewanne fließen kann. Da liege ich mit meinem Vollbad-Verzicht ja goldrichtig!