Unterweißenbrunns Kühe haben' s gut: Leckeres Futter aus Kinderhand
Autor: Marion Eckert
Unterweißenbrunn an der Rhön, Montag, 10. Juli 2017
Die 4. Klasse der Grundschule erlebte den Bauernhof live, und die Schüler packten kräftig mit an. Nebenbei gab es noch viel Wissenswertes über Tierhaltung.
"Ihr müsst näher ran und schnell schütten": Die Anweisungen von Landwirt Manfred Werner für die Schüler der 4. Klasse der Grundschule Burglauer waren eindeutig. Die Kühe bekamen Kraftfutter, und da durfte nicht lange gezögert werden. Ungeduldig schüttelten die Tiere mit den Köpfen und forderten ihr Frühstück. Beherzt griffen sich immer zwei Kinder einen der großen Eimer und verköstigen die Kühe. In kürzester Zeit herrschte Ruhe im Unterweißenbrunner Kuhstall, nur das genüssliche Kauen der Kühe war zu hören.
Doch die Schüler mussten gleich wieder ran. "Ich brauche Freiwillige zum Ausmisten", forderte Werner die Schüler auf. Die Aufregung und Vorfreude war den Schülern anzusehen. Schnell meldeten sich einige, andere schauten lieber erst einmal zu.
Der Besuch der Grundschüler bei Landwirt Werner in Unterweißenbrunn war der Auftakt zu den diesjährigen Projektwochen "Erlebnis Bauernhof", die bis 28. Juli unter dem Motto "Sommer.Erlebnis.Bauernhof" bayernweit stattfinden.
Annegret Scheublein vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bad Neustadt, die zuständige Projektkoordinatorin für den Landkreis Rhön-Grabfeld war auch nach Unterweißenbrunn gekommen und freute sich sehr über die Begeisterung der Grundschüler. Manfred Werner ist ein Partner im Verbund der Erlebnis-Bauernhöfe, die immer wieder Schulklassen zu Gast haben.
Das Programm "Erlebnis Bauernhof" ermögliche jedem Grundschulkind der dritten und vierten Jahrgangsstufe, Kindern in Übergangsklassen sowie den Förderschulkindern aller Jahrgangsstufen in Bayern die Teilnahme an einem kostenfreien Lernprogramm auf einem Bauernhof, erklärte Scheublein. Der Bauernhof sei ein idealer Ort, um mit allen Sinnen zu lernen und aktiv zu sein. Die Schüler erleben die Produktion von Lebensmitteln und können Landwirtschaft, Natur und Umwelt besser begreifen. "Das Programm 'Erlebnis Bauernhof' will dazu beitragen, Wertschätzung für Lebensmittel aus heimischer Erzeugung und ein realistischeres Bild der nachhaltigen bäuerlichen Arbeit im Bewusstsein der Gesellschaft zu erzielen", so Scheublein.
Wie funktioniert Landwirtschaft
Für Schulleiterin Carolin Arand war es selbstverständlich, dass ihre Schüler an diesem Programm teilnehmen. "Es werden lehrplanbezogene Inhalte ermittelt, die unsere Schüler auf einem Hof natürliche direkter als im Unterricht erfahren können." Gut 80 Prozent der Schüler haben keinen Bezug zur Landwirtschaft, einige haben Großeltern, die noch etwas Landwirtschaft betreiben. Daher sei es wichtig, dass die Kinder selbst erfahren können woher die Milch kommt, wie Landwirtschaft funktioniere.Bei Manfred Werner durften die Schüler nicht nur Kühe füttern und Kälbchen streicheln, sondern auch ausmisten und melken. "Wenn die Kuh mitmacht, darf jedes Kind probieren mit der Hand zu melken", sagte Werner.
Im Laufe des erlebnisreichen Vormittags erzählte er den Kindern so einiges wissenswertes über die Viehhaltung. Es ging um den Futterbedarf der Kühe, das Verdauungssystem und die Milch. Verschiedene Versuche wurden mit der frischen Milch unternommen, um zu verdeutlichen, wie Quark und Käse hergestellt werden.
Zu einem richtigen Sommertag auf dem Bauernhof gehöre das Mithelfen im Stall einfach dazu, betonte Scheublein. Die bayernweiten Projektwochen richten sich an die dritten und vierten Grundschulklassen sowie an alle Klassen der Förderschulen.
Weitere Auskünfte zu den teilnehmenden Bauernhöfen, deren Themenangebote und Teilnahmebedingungen sowie Anmeldemöglichkeiten finden Lehrkräfte unter www.erlebnis-bauernhof.bayern.de und am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt bei Annegret Scheublein, E-Mail: annegret.scheublein@aelf-ns.bayern.de