Unterricht vor Ort: So leben die Tiere im Schwarzen Moor
Autor: Marion Eckert
Hausen, Sonntag, 27. Januar 2019
Mehrere Schulklassen haben sich auf Entdeckungstour durch das Schwarze Moor begeben. Sie widmeten sich der Überwinterungsstrategie heimischer Tierarten.
Ein eisiger Wind wehte auf der Hochfläche am Schwarzen Moor, doch die Schüler, die an der diesjährigen, länderübergreifende Sternwanderung der Umweltbildungsteams des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön teilgenommen haben, waren tapfer unterwegs. Drei Schulklassen haben sich an verschiedenen Startpunkten auf den Weg durch die winterliche Rhön zum Naturvermittlungshaus am Schwarzen Moor gemacht. Dort wurden sie mit heißem Saft und Tee und Bratwürsten empfangen.
Mit dabei waren in diesem Jahr die Schüler der dritten Klasse der Grundschule Fladungen. Sie wurden von ihrer Lehrerin Sabine Thanisch und Michael Dohrmann vom Umweltbildungsteam begleitet. Ihr Startpunkt war der Rhönhof, allerdings haben sie nicht den direkten Weg gewählt, sondern sich unterwegs viel Zeit genommen, um das diesjährige Thema "Überwinterungsstrategien der heimischen Tiere und Tierspuren" zu bearbeiten.
"Wir haben zunächst überlegt, welche Tiere im Winter überhaupt Spuren hinterlassen", erklärte Dohrmann. Das seien natürlich nur solche Tierarten, die keinen Winterschlaf halten oder nicht in den Süden geflogen sind. Nicht nur Fußspuren hinterlassen Tiere, sondern auch Fraßspuren und Kot fanden die Schüler. "Wir haben ganz unterschiedliche Tierspuren gesehen und herausgefunden, welche Tiere sie hinterlassen haben", so Dohrmann. Da gab es viele Fuchsspuren aber auch Reh- und Wildschweinspuren, Wiesel und Eichhörnchen ja und sogar Spuren von Mäusen.
Auch Tiere schützen sich vor Wind und Wetter
Interessant war für die Schüler festzustellen, wo und wie Tiere sich vor Wind und Wetter schützen. "Wir haben uns unter eine freistehende Fichte gestellt und sofort gespürt, dass dort kein Wind weht. Auch haben wir unter der Fichte Tierspuren gefunden." Michael Dohrmann hatte auch unterschiedliche Felle mit gebracht, um den Unterschied zwischen dem Sommerfell und dem Winterfell zu zeigen, das Tiere im Winter bekommen, um vor den Unbilden der Natur geschützt zu sein.
Ein weiteres Thema war die Futtersuche. "Im Moment ist die Schneedecke nicht dick, da können die Tiere den Boden freischarren. Schlechter werden die Bedingungen, wenn der Schnee friert und sich eine Eisdecke bildet."
Auch die weiteren Schulklassen haben sich mit diesem Thema beschäftigt. Die dritte Klasse der Grundschule Frankenheim (Thüringen) lief über die Hochfläche zum Schwarzen Moor, begleitet wurden sie von ihrer Lehrerin Uta Hewelt und Evelin Kircher vom Förderzentrum Anne-Frank (Meiningen), ihr fachlicher Begleiter war Rolf Friedrich. Er war am Morgen in den Unterricht gekommen, um mit den Schülern schon einiges Theoretische zum Thema zu erarbeiten, was dann unterwegs ganz praktisch in Augenschein genommen wurde.
Schüler waren gut ausgerüstet
Allerdings sei es über der Hochfläche sehr windig gewesen, sodass sie doch ein zügiges Lauftempo vorlegten, um nicht zu sehr zu frieren. "Am Morgen waren es in Frankenheim minus 13 Grad, durch den Wind fühlte es sich dann noch kälter an", sagt er. Doch alle Schüler waren gut ausgerüstet. Schneeanzüge, Handschuhe, Mützen und warmes Schuhwerk gehörten dazu. "Schließlich sind es Rhöner Kinder, sie können mit Kälte und Schnee umgehen", freute sich Friedrich über die Begeisterung mit der die Schüler die Wanderung angenommen haben.