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Unmut an der Platzer Kuppe


Autor: Marion Eckert

Geroda, Montag, 18. April 2022

In Geroda gibt es derzeit Grund für hitzige Debatten. Grund dafür ist unteranderem die umstrittene Zufahrtsregel zur Platzer Kuppe. Dort kollidieren Natur, Wegerechte und Tradition.
Zufahrt Die Beschilderung ist eindeutig. Grundstückseigentümer die land- und forstwirtschaftlich im Naturschutzgebiet tätig sind, wünschen sich jedoch eine Bescheinigung für ihre Fahrzeuge. Fotos: Marion Eckert


Wer einen Wald oder eine Wiese im Naturschutzgebiet Schwarze Berge hat, darf zu seinem Grundstück fahren, um dort zu arbeiten oder nach dem rechten zu sehen und dort auch sein Fahrzeug während der Arbeitszeit abstellen. Ausflugsfahrten sind allerdings nicht gestattet, auch nicht für Grundstückseigentümer. Wer seine Freizeit in den Schwarzen Bergen verbringen möchte, der muss sich an die Regeln für ein Naturschutzgebiet halten und das bedeutet, dass nur auf ausgewiesenen Parkplätzen geparkt werden darf. Diese Regelung sorgte in der Bürgerversammlung Geroda für erheblichen Diskussionsbedarf.

Der Weg zur Platzer Kuppe sei doch eine Privatstraße, die von den örtlichen Jagdgenossenschaften in Schuss gehalten werde und den Vorfahren erbaut wurde. Dass die Einheimischen diesen Weg nun nicht mehr nutzen dürfen, um in die Schwarzen Berge zu fahren, sorgte zur Unmut und Unruhe. Der Bürgermeister machte darauf aufmerksam, dass es keine private Straße sei, die nur den Eigentümern oder Einheimischen zur Verfügung stehe. Es sei eine gewidmete Straße, die Verkehrssicherungspflicht liege bei der Gemeinde, auch wenn die Jagdgenossen sich am Unterhalt beteiligen und die Altvordern die Straße anlegten. Dies entbinde aber nicht von der geltenden Rechtslage in einem Naturschutzgebiet.

Aus dem Versammlung wurden Beispiele angeführt, dass es manchmal nicht möglich sei auf dem eigenen Grundstück zu halten und es in solchen Fällen auch möglich sein müsse auf dem Nachbargrundstück oder dem Weg stehen zu bleiben. Schweres Werkzeug über eine längere Strecke zu transportieren sei unzumutbar, da müsse es praktikable Lösungen geben ohne langen Schriftverkehr im Vorfeld oder Nachgang.

Vorschlagen wurde, dass Grundstückeigentümer Schilder bekommen, die die Zufahrt genehmigen, ähnlich wie sie Jäger und Förster haben. Der Bürgermeister nahm die Idee auf, machte aber klar, dass zunächst geklärt werden müsse, ob Grundstückseigentümer ein solches Schild bekommen können, beziehungsweise welche Voraussetzungen notwendig seien oder welche Alternativen in Frage kommen könnten. Der Bürgermeister betonte mehrfach, dass ihm an einer umsetzbaren Lösung mit Polizei, Rangern und Eigentümern gelegen sei.

Bei Unklarheiten und Fragen sei er Ansprechpartner. Im Zuge der Diskussion um die Nutzung der Wege in den Schwarzen Bergen wurde das Verhalten von Freizeitnutzern und "Touristen" moniert. Zu hohe Geschwindigkeit, zu wenig Rücksichtnahme auf Landwirte, Uneinsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit von Mountainbikern wurden angeführt. Der Bürgermeister: "Wenn jeder ein bißchen Rücksicht nimmt, können alle fahren." Es komme sicherlich auf beiden Seiten vor, dass sich nicht optimal verhalten werde.