Thomas Keßler erstmals als Generalvikar auf dem Kreuzberg
Autor: Marion Eckert
Klosterkreuzberg, Montag, 21. Sept. 2015
Thomas Keßler kehrt in seinem neuen Amt auf den Kreuzberg zurück. Er zelebriert die Kreuzerhöhung und stellt das Kreuz als Zeichen des Sieges, aber auch als Zeichen der Herausforderung und der Auseinandersetzung in den Mittelpunkt.
Der Kreuzberg ist für den neuen Generalvikar der Diözese Würzburg, Thomas Keßler, kein unbekanntes Terrain. Jeden Abend vor dem Einschlafen habe er den heiligen Berg der Franken im Blick, sagte er beim Festgottesdienst zur Kreuzerhöhung in der Wallfahrtskirche am Kreuzberg. Ein Bild vom Kreuzberg wurde ihm zum Abschied aus Bad Kissingen geschenkt, es hänge nun in seinem Zimmer und vor dem Einschlafen könne er es betrachten. "Ich sehe den Kreuzberg öfter als Pater Stanislaus, der auf dem Berg sitzt", scherzte er zu Beginn des Gottesdienstes.
Besonderer Festtag
Auch wenn ihm der Kreuzberg wohl vertraut ist, war es doch der erste offizielle Besuch von Thomas Keßler in seiner Funktion als Generalvikar. Gerne sei er der Einladung von Pater Stanislaus zum Fest der Kreuzerhöhung gefolgt, betonte er. Für den Kreuzberg sei dieser Festtag ein ganz besonderer, hob Pater Stanislaus, der Guardian das Klosters hervor. Der eigentliche Festtag war bereits am 14. September, doch das Fest sei so wichtig, dass es am Wochenende gefeiert werde, um auch Berufstätigen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Mit dem Fest der Kreuzerhöhung werde die Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem im Jahr 335 erinnert, als den Menschen das durch Kaiserin Helene wiedergefundene Kreuz gezeigt wurde. "Erhöhung" besagt in diesem Zusammenhang, dass das Kreuz als Siegeszeichen gesehen wurde, weil am Kreuz Jesus den Tod überwunden hat. Als besondere Gäste konnten die Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem begrüßt werden, die durch ihr äußeres Erscheinungsbild mit den weißen Ordenmänteln und dem roten Jerusalem-Kreuz beziehungsweise dem schwarzen Ordensmantel für die Frauen, zum festlichen Charakter beitrugen.
Mitglied des Ritterordens
Landrat Thomas Habermann (CDU) ist Mitglied dieses Ordens und hatte bei diesem Gottesdienst im Rahmen der Liturgie die Aufgabe für den Weihrauch Sorge zu tragen. Der leitende Komtur Berthold Orschler stellte den päpstlichen Orden und seine Aufgabenbereiche vor. Es sei eine Gemeinschaft des Betens, der Spiritualität und der gelebten Caritas in enger Verbundenheit mit Jerusalem. Christen im Heiligen Land zu unterstützen, sei eines der wichtigsten Ziele. In Deutschland habe der Orden 1400 Mitglieder, weltweit über 28 000 Mitglieder.Das Kreuz als Zeichen des Sieges, aber auch als Zeichen der Herausforderung und der Auseinandersetzung, stellte Generalvikar Keßler in den Mittelpunkt seiner Predigt. Eigentlich sei das Kreuz, das heute das Erkennungszeichen des Christentums sei, ein Folterinstrument. Diese Anstößigkeit habe es verloren, es ziere Wohnungen und werde als Schmuck getragen, es sei zur Selbstverständlich geworden. Doch Kessler mahnte: "Es wäre gefährlich zu vergessen, was damals geschehen ist. Gott war sich nicht zu schade Mensch zu werden, er wurde einer von uns. Das hatte die fürchterliche Konsequenz bis zum Tod am Kreuz."