Therme Sinnflut noch nicht auf dem Trockenen
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Mittwoch, 31. August 2022
Seit langem plant die Stadt Bad Brückenau die Teilsanierung des Bades. Eigentlich sollte der Betrieb Ende des Jahres deshalb eingestellt werden. Was läuft und was läuft nicht.
Die Sanierung der Therme Sinnflut beschäftigt den Bad Brückenauer Stadtrat seit Jahren. Dabei stand immer wieder die Frage im Raum, ob sich die Kleinstadt eine Therme leisten kann. "Für eine Gesundheitsstadt ist das enorm wichtig", betonte Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) wiederholt.
Auch das Stadtratsgremium stand - bis zum Frühjahr zumindest - mehrheitlich hinter der Idee, die Therme sanieren zu lassen. So gaben die Rätinnen und Räte grünes Licht für die weiteren Planungen. Im Spätjahr sollten dann die Bauarbeiten beginnen. Seitdem herrscht allerdings Schweigen zum Thema und alle Nachfragen bei den Bad Brückenauer Stadtwerken, der Stadt oder den Stadträten blieben unbeantwortet.
Enorme Investition
Nicht nur die regelmäßigen Besucher fragen sich nun, wie es weitergeht. Denn für die Stadt sind die Investitionen enorm und gefährden die Liquidität, wie Kämmerin Julia Spahn bei der Haushaltsberatung im Frühjahr mitteilte. Die Preissteigerung seit Beginn des Krieges in der Ukraine stellt nun weitere Fragen des Unterhaltes in den Raum.
Zumindest für die Badegäste gibt es vorerst eine gute Nachricht: Voraussichtlich bis Spätsommer 2023 bleibt die Therme für den Betrieb geöffnet. Torsten Zwingmann, Geschäftsführer der Stadtwerke, teilt dies auf Nachfrage mit. Bei den Gründen für die Verzögerung bleibt er allerdings vage.
Grundsätzlich aber seien bei den Planungen mehrere Punkte aufgetreten, die zur Verzögerung führen. "Die Preissteigerung spielt natürlich auch eine Rolle", sagt Zwingmann. Allerdings seien die Planungen noch zu unkonkret, um weitere Informationen dazu zu veröffentlichen, heißt es aus den Stadtwerken.
Schätzung nicht haltbar
Bisher standen Investitionen von rund 20 Millionen Euro netto im städtischen Haushalt im Raum. 70 Prozent davon sollten über zwei Fördermöglichkeiten der Regierung von Unterfranken abgedeckt werden. "Mit der Regierung sind wir im engen Austausch, die Förderung ist nicht gefährdet", sagt Zwingmann. Allerdings sei abzusehen, dass es wegen der steigenden Baukosten nicht bei den ursprünglich kalkulierten Kosten bleibe.
Kämmerin Julia Spahn bestätigt den Fortschritt bei den Planungen. "Eine Kostenberechnung ist erst nach Abschluss der aktuell laufenden Entwurfsplanung möglich", sagt die Kämmerin. Auch wegen der aktuellen allgemeinen Baukostensteigerung sei noch keine sichere Aussage hinsichtlich der tatsächlichen Gesamtkosten möglich. "Letztendlich müssen weitere Schritte dann noch vom Stadtrat beschlossen werden", fügt Spahn hinzu.