Suche nach Spielstätte gescheitert: Die Sportkegler verlassen Bad Brückenau
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Dienstag, 13. Sept. 2022
Fünf Jahre hatte der Sportkegelverein Bad Brückenau und Umgebung vergeblich auf eine neue Spielstätte gehofft. Nun verlässt er nicht nur den Keller der Therme, sondern auch die Stadt. Das passierte hinter den Kulissen.
Die Nachricht vom Montagabend auf Facebook schlug eine gut geschwungene Kugel in ein Quadrat voller Kegel: "Der Sportkegelverein Bad Brückenau verlässt mit Ablauf des Kalenderjahres 2022 seine Heimat im Kegelkeller - und auch die Stadt Bad Brückenau." Doch warum wurde dieser drastische Schritt nötig?
Noch Anfang Oktober 2021 war Hoffnung aufgekeimt, dass die Sportkegler in Bad Brückenau eine neue Heimat finden. Denn der Keller der Therme Sinnflut steht ihnen nur noch begrenzte Zeit zur Verfügung, weil diese bald saniert wird.
In der ersten Mitgliederversammlung des FC Bad Brückenau nach den Corona-Lockdowns stimmten die Anwesenden mehrheitlich für Gespräche ihres Vorstands mit dem SKV. Diese sollten sich um den sanierungsbedürftigen oberen Teil der FC-Halle drehen. Möglicherweise eine Win-win-Situation für beide Vereine. Der obere Hallenteil wäre saniert und mit einer vierzügigen Kegelbahn versehen worden. Die Sportkegler hätten eine neue Heimat, die FCler ein bauliches Problem gelöst bekommen.
Nach Absichtserklärungen der Vereinschefs, sich zusammensetzen zu wollen, wurde es ruhig um die Sache, zumindest in der Öffentlichkeit. Aber nicht hinter den Kulissen.
SKV-Vorsitzender Bernd Hörmann schildert die folgenden Monate aus seiner Sicht: Er selbst habe bei drei Firmen Kostenvoranschläge eingeholt für den oberen Hallenteil. Der sollte abgetragen und neu aufgebaut werden. Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) habe angekurbelt, dass das Vorhaben über ein Leader-Programm staatlich gefördert wird.
Projekt "Vereinsheimat" ausgerufen
Hörmann zufolge dauerte es bis März dieses Jahres, bis sich die Vereinsvorstände zusammensetzten, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Das Projekt "Vereinsheimat" sei ausgerufen worden.
Allerdings stockte die Angelegenheit offensichtlich bald wieder. Die Regierung von Unterfranken als Fördergeber habe vom FC "verlässliche Zahlen zur Sanierung im Untergeschoss der Halle eingefordert", berichtet der SKV-Vorsitzende. Dass es offensichtlich beim Projekt "Vereinsheimat"auch darum ging, überraschte Hörmann nach eigenen Angaben. Diese Zahlen habe der FC als Halleneigner bis heute nicht beigebracht.