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Statt Fußballspiel "plötzlich 200 bewaffnete Polizisten"


Autor: Carmen Schmitt

Wildflecken, Mittwoch, 18. November 2015

Eigentlich sollte es für ihn der passende Abschluss einer Preisverleihung des DFB werden - das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden am Dienstagabend in Hannover. Statt im Stadion verbrachte Andre Schmidtke den Abend im Hotelzimmer vor dem Fernseher mit "ntv".
Ein "ganz komisches Gefühl": Die ganze Nacht war die Polizei vor dem Hotel präsent, in dem Andre Schmidtke in Hannover untergebracht war.  Foto: Andre Schmidtke


Eigentlich sollte es für ihn der passende Abschluss einer Preisverleihung des DFB werden - das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden am Dienstagabend in Hannover. Statt im Stadion verbrachte Andre Schmidtke den Abend im Hotelzimmer vor dem Fernseher mit "ntv". Vor dem Eingang seines Hotels: Polizeibusse.


Am Abend sollten er und einige andere Fußballer vom Stadtzentrum mit Bussen zum Stadion gebracht werden. Als alle im Bus saßen, erfuhren sie von der Absage des Spiels. Die Bestätigung kam, als sie bereits unterwegs waren. Sie drehten um. Zurück zum Hotel. "Es hat sich ganz, ganz komisch angefühlt", sagt der 22-Jährige aus Wildflecken, der in Schweinfurt lebt. Klar, er hatte sich auf das Spiel gefreut, aber "Sicherheit geht vor". Am Hotel warteten bereits mehrere Polizeibusse: "Man hat sich unwohl gefühlt, wenn man 200 bewaffnete Polizisten sieht", sagt er am Tag danach.

Einerseits habe er sich sicher gefühlt, andererseits habe ihn das große Aufgebot verunsichert. Vom Hintergrund haben sie wenig erfahren. "Man wusste nicht so wirklich, was los ist." Die ganze Nacht blieben die Beamten vor der Unterkunf. An diesem Abend ist der 22-Jährige nicht mehr aus dem Hotel gegangen. Die Nacht war ruhig, erzählt Andre Schmidtke. Den besorgen Freunden und Familienmitgliedern zu Hause hatte er gleich Entwarnung gegeben. Trotzdem, ein ungutes Gefühl blieb: "Ich bin froh, weg zu sein. Aber ich weiß auch, dass so etwas überall passieren kann."