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Standort Wildflecken stabil aufgestellt


Autor: Gerd Schaar

Wildflecken, Sonntag, 25. Januar 2015

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehr-Verbandes André Wüstner sprach in Wildflecken vor rund 300 Soldaten. Ihn beschäftigt, dass die Bundeswehr als Arbeitgeber für junge Menschen attraktiv bleibt.
Perfekte Tarnung im Schnee: Auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken finden regelmäßig groß angelegte Übungen - oft auch mit internationaler Beteiligung - statt. Foto: Ralf Ruppert


Mit Spannung wurde Oberstleutnant André Wüstner in der Rhön-Kaserne erwartet. Der gebürtige Franke ist seit November 2013 Bundesvorsitzender des Deutschen Bundeswehr-Verbandes mit der Abkürzung DBwV. Nicht nur Oberst Jürgen Steinberger, Leiter des Gefechtssimulations-Zentrums, und Oberstleutnant Uwe Weinrauter, Kommandeur des Truppenübungsplatzes, sondern auch rund 300 Soldaten zeigten Interesse.

Hat doch Wüstner direkten Kontakt zur Nahtstelle zwischen den demokratischen Auftraggebern aus der Politik einerseits und andererseits den Ausführenden des Militärs und der Ministerien. Als oberster Interessenvertreter der Soldatenmitglieder im Berufsverband legt Wüstner seine Hand an den Puls der aktuellen Zeit, die immer noch von Krisen und Konflikten gekennzeichnet ist. "Unsere Regierung managt das so gut wie möglich", blickt Wüstner dankbar auf die aktuell diplomatischen Bemühungen des Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Sachen Ukraine.

Er zolle allen engagierten Abgeordneten, die sich persönlich um die Sorgen und Nöte der Bundesrepublik kümmerten, seinen persönlichen Respekt. "Wir werden ein Mandat für Nordirak (Peschmerga) auf den Weg bekommen und dort noch mehr Verantwortung übernehmen", spricht Wüstner von zusätzlichen etwa 100 Soldaten im Ein satz. Eigene Erfahrungen bringt Wüstner von seinen mehrfachen Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo aus früheren Jahren mit.

In der fränkischen Heimat

"Ich bin froh, in meiner alten Heimat zu sein, weil ich viele Soldaten aus Wildflecken und Hammelburg kenne", sagt Wüstner im Gespräch mit der Saale-Zeitung. In Bad Königshofen sei er geboren und in Mellrichstadt groß geworden. Momentan habe er sein Büro in Berlin. "Aber ich bin recht oft bundesweit unterwegs", erzählt Wüstner.

Ihn freue, dass der Standort Wildflecken - heuer gestärkt durch Personalzuwachs - stabil erhalten bleibe. "Das hat auch regionale Auswirkungen auf den umliegenden zivilen Bereich, zum Beispiel von Geschäftswelt und Schulen", so Wüstner. "Investiert werden muss auch in die Infrastrukur, wenn in der Rhön-Kaserne mehr geübt wird", meint er. Das wiederum unterstütze den gewerblichen Mittelstand vor Ort. "Das beteiligte Hochbauamt sollte noch schneller die baulichen Ziele hier umsetzen", wünscht sich Wüstner. Das benötigte Geld sei nämlich schon verfügbar.

"Nach Wegfall der Wehrpflicht haben wir mit der Nachwuchsgewinnung Schwierigkeiten", bestätigt Wüstner. Und natürlich vergleiche ein Berufseinsteiger die Bundeswehr mit anderen Arbeitgebern aus dem zivilen Bereich. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe jetzt eine entsprechende Gesetzesvorlage auf den Weg gebracht, die dieser Überlegung Rechnung trage. "So braucht der junge Soldat der Zukunft in Bezug auf Qualifikation, Besoldung und Karriere keinen Vergleich mit den Zivilberufen zu scheuen", hofft Wüstner, dass sich viele junge Leute für die Bundeswehr entscheiden.