Stadtwerke Bad Brückenau: Zwingmann will "fair verantwortlich führen"
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Donnerstag, 19. August 2021
Torsten Zwingmann - so heißt für mindestens die nächsten fünf Jahre der Geschäftsführer der Bad Brückenauer Stadtwerke. Seine neue Arbeit nennt der 46-jährige Thüringer "einen Glückstreffer". Sie stellt ihn aber auch vor große Herausforderungen.
Die Therme Sinnflut - Torsten Zwingmann kannte sie bisher nur als Badegast. Mehrfach war er mit seiner Familie dort. Nun wird das Schwimmbad zu seiner größten und wohl teuersten Herausforderung - als Sanierer und Betreiber. Es wird nicht die einzige bleiben.
Für den gebürtigen Nordthüringer - Zwingmann stammt aus Leinefelde im Eichsfeld - bedeutet die neue Stelle einen Aufstieg. Bis Juli arbeitete er für die OsthessenNetz GmbH, die nach seinen Angaben im Altlandkreis Brückenau die Gemeinden Zeitlofs und Motten mit Strom versorgt. Als Abteilungsleiter "Asset Management" war er für 25 Mitarbeiter zuständig; bei den Stadtwerken sind es - inklusive Sinnflut - rund 80.
Für seine neue Stelle muss der verheiratete Vater dreier Kinder nicht einmal umziehen. Er wohnt mit seiner Familie in Petersberg, einer Stadtrandgemeinde von Fulda. Für ihn "ein Glückstreffer", weil in einer Region ja immer nur ein Unternehmen die Konzession für das Versorgungsnetz, also die in der Erde liegenden Strom- und Gasleitungen, erhält. Und ausgerechnet bei einem Betreiber in Wohnortnähe war die Stelle des Geschäftsführers frei.
Offiziell hat Torsten Zwingmanns Engagement in Bad Brückenau am 2. August begonnen. Er war aber schon im Juli - in seinem Urlaub - als Besucher im Haus für eine geordnete Übergabe. Denn der Vertrag von Vorgänger Michael Garhamer läuft zwar noch bis Ende August; er genießt aber noch ein paar Tage Urlaub. "14 Tage im August wären zu knapp gewesen", sagt Zwingmann.
Garhamer habe ihm ein mehr als bestelltes Feld hinterlassen. "Die meisten Sachen sind in die Wege geleitet." Da meint er vor allem die "großen Finanzierungsthemen bei der Sinnflut". Dahingehend seien mit der Regierung von Unterfranken Absprachen getroffen worden. Zwingmann will nun die Umsetzung der Sanierung beziehungsweise den teilweisen Neubau der Therme angehen. Das Hallenbad soll ja abgerissen werden; nur Sauna und Freibadbereich bleiben.
"Das ist schon eine sehr große Aufgabe und für die Stadt von hohem Stellenwert. Es ist das einzige, derzeit geöffnete Hallenbad in der Umgebung; der Andrang ist groß." Die Sinnflut sei für das Schulschwimmen elementar, auch für die Einheimischen den städtischen Tourismus.
Drei Jahre soll das Haus wegen der Erneuerung zu bleiben. Klar entstünden dadurch hohe Kosten. Aber es gehe auch darum, künftig Energie, und damit Kosten, im laufenden Betrieb zu sparen. Für die Sanierung selbst bestehe ein "finanzieller Deckel". Ein Projektsteuerer soll darauf achten, dass er eingehalten wird.