Solaranlage in Unterleichtersbach erneut abgelehnt
Autor: Wolfgang Saam
Oberleichtersbach, Mittwoch, 06. Dezember 2017
Die Initiatoren des Solarparks in Unterleichtersbach hatten zwar ihre Pläne angepasst, trotzdem wurde ihr Vorhaben im Gemeinderat erneut abgeschmettert.
Die ungewöhnlich hohe Anzahl von Besuchern im Sitzungssaal des Oberleichtersbacher Rathauses zeugte von der Brisanz des Themas. Erneut stand die Grundsatzentscheidung zur Ausweisung von Freiflächen für Solaranlagen auf der Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Im Oktober hatten die Gemeinderäte bereits den Antrag auf Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage an der Bernbrunner Straße in Unterleichtersbach durch die Energiebauern GmbH abgelehnt. Dr. Sylvia Kleinhenz aus Unterleichtersbach reichte erneut einen Antrag auf Errichtung einer Photovoltaikanlage bei der Gemeinde ein. Allerdings wurden die Flächen nun so gewählt, dass sie zum größten Teil in einer Senke liegen und zusätzlich mit einem natürlichen Sichtschutz umgeben werden sollen. Daher könnten sie von der Siedlung in Unterleichtersbach nicht mehr eingesehen werden. Dies war einer der Kritikpunkte der Gegner des ursprünglichen Plans.
Während sich einige Gemeinderäte nicht grundsätzlich gegen Flächen für Solarparks im Bereich der Großgemeinde aussprachen, lehnten andere diese vehement ab. Bereits im Jahr 2010 hat der damalige Gemeinderat festgestellt, dass es im Gemeindebereich keine freien Flächen gäbe, die uneingeschränkt für Freiflächenanlagen geeignet wären. Einige der Räte sprachen sich gegen solche Anlagen in privater Hand aus, könnten sich diese aber unter bestimmten Umständen in Gemeindehand als Bürgerparks vorstellen. Wenn man einmal eine Genehmigung erteile, könnte das weitere Anträge nach sich ziehen, die man dann nur schlecht ablehnen könne, äußerte ein Gemeinderat.
Ein anderer könne sich eine solche Anlage am Rande des Gewerbegebiets im Buchrasen vorstellen, so dass die erzeugte Energie gleich von den ansässigen Gewerbebetrieben genutzt werden könnte. Windkraft- und Biogasanlagen hätten einen wesentlich geringeren Flächenverbrauch als eine Photovoltaikanlage argumentierte ein anderer. Bei der von Bürgermeister Dieter Muth beantragten Abstimmung sprachen sich zehn Gemeinderäte gegen den Bau von Freiflächen für Solaranlagen aus, vier stimmten dafür.
Zustimmung unter Auflagen
Dem Antrag der Firma Rhönschotter GmbH auf Erteilung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb von Schüttgutboxen zur Lagerung von Bauprodukten auf ihrem Grundstück im Gewerbegebiet Buchrasen stimmten die Gemeinderäte unter der Auflage keiner vermehrten Staubentwicklung einstimmig zu. Der Verlängerung des Kommunalen Förderprogramms um ein weiteres Jahr stimmte der Gemeinderat ebenfalls zu. Es soll sich in Zukunft automatisch um ein weiteres Jahr verlängern, falls der Gemeinderat es nicht außer Kraft setzt. Das Programm soll die innerörtliche Entwicklung fördern und Leerständen entgegen wirken. Neben Beratungsgutscheinen ist eine Förderung von Sanierungsmaßnahmen bis maximal 10 000 Euro je Bauvorhaben möglich. Ein Familienbonus in Höhe von zehn Prozent je Kind ist ebenfalls vorgesehen.