Als "Jahr der Liebenden" hat Bürgermeisters Bernold Martin das vergangene Jahr in Singenrain bezeichnet.
Groß war das Interesse an der Bürgerversammlung in Singenrain. Der Saal im Feuerwehr Vereinsheim war voll besetzt, so dass sogar noch Stühle hinzugestellt werden mussten. Nach technischen Problemen erläuterte der Bürgermeister Bernold Martin anhand von Grafiken die aktuelle Situation in der Marktgemeinde. Die Gesamteinwohnerzahl ging zurück, da es relativ viele Sterbefälle gab. Singenrain verzeichnete im Jahr 2017 vier Todesfälle, was für die Einwohnerzahl von 125 enorm sei, so der erste Bürgermeister.
"Mit 17 Eheschließungen ist das Jahr 2017 allerdings ein Jahr der Liebenden" und hat damit den Höchststand an Trauungen in der Marktgemeinde erreicht, berichtete Bernold Martin. Dennoch ist es ein Wunsch des Bürgermeisters, dass sich in diesem Jahr noch weitere Paare finden "damit die Bevölkerung nicht rückwärtsgeht, sondern vorwärts".
Mit einer Bilderpräsentation führte Bernold Martin durch das vergangene Jahr. Neben der 700 Jahr Feier in Schönderling, "welches ein wunderschönes und gelungenes Fest war", präsentierte er mehrere Neuanschaffungen, sowie das neue Feuerwehreinsatz Auto HLF-20, das während der Segnung am Backofenfest gleich zum Einsatz musste . So wurde kurzer Hand der Blumenschmuck entfernt, zum Einsatz gefahren und danach das Auto wieder gewaschen, geschmückt und ausgestellt.
Ebenso wurde neue Feuerwehrausrüstung angeschafft, um im Fall einer Dekontamination (Aussetzung von radioaktiver Strahlung) agieren zu können. Außerdem kam es im vergangenen Jahr zu einer Dekontaminationsübung in Schildeck. Dafür wurden die Feuerwehren von Schondra, Schönderling, Geroda, Riedenberg, und Bad Brückenau alamiert. Ziel herbei war es nicht, die "Schnelligkeit eines Einsatzes zu testen, sondern zu schauen, wie ist der Ablauf, wie funktioniert das, wie wird alles gehandhabt." So hat man festgestellt, dass im Ernstfall die vorgeschriebene Anzahl an Kleberollen nicht ausreicht, um alle Feuerwehrmänner abzusichern, "und sowas muss man erst mal feststellen. Das sind Cent-Artikel, die aber im Ernstfall entscheidend sind. Auch wenn wir die Ausrüstung erst angeschafft haben, hoffe ich, dass wir diese nie brauchen werden".
Schließlich wurde näher auf die neuinstallierten funkbetriebenen Wasserzähler eingegangen und mit dem Gerücht aufgeräumt, dass dadurch eine Profilerstellung des Nutzers gemacht werde. Die Gemeinde könn e nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Eigentümer die Daten ablesen, hieß es. Interessant wird dies erst, wenn ein hoher Wasserverbrauch verzeichnet wird, und man durch das genau Ablesen der Ursache auf den Grund gehen kann.
Kritisiert wurde die fehlende Kommunikation zwischen der Gemeinde und den Anwohnern. Andreas Wehner monierte, dass er als Anwohner und Eigentümer von landwirtschaftlicher Fläche nicht über den Ausbau des Feldweges "Zimmerweg" informiert wurde. Jetzt fehlen laut seinen Angaben mehrere Grenzsteine, und die Fahrbahn sei mit einer Breite von 2,50 Metern für landwirtschaftliche Gerätschaften nur schwer zu befahren. "Weder vom Ortsvorsteher, noch von der Gemeinde habe ich Auskunft bekommen. Die Maschinen sind einfach angerückt". So hätte, laut Wehner, dabei auch das Problem des Wasserabflusses behoben werden können. Die Anwohner der Blumenstraße müssen bei starken Regen mit Sandsäcken arbeiten, damit die Grundstücke nicht unter Wasser stehen. "Natürlich kann man jetzt nichts mehr ändern. Ich hätte mir aber einen offenen Austausch gewünscht".