Seniorenanlage: Hang wird gespickt und geschröpft
Autor: Ralf Ruppert
Bad Brückenau, Mittwoch, 12. Februar 2014
Nach der Bohrpfahlwand wird die Hangsicherung mit Verankerungen im Fels und Drainage weitergeführt. Ende März soll der Rohbau der Seniorenanlage beginnen.
Das Prinzip ist ganz einfach: Mit langen Dübeln wird derzeit der Hang auf der Baustelle des Hauses Waldenfels mit dem Fels verbunden, und gleichzeitig wird dem Erdreich mit Unterdruck Wasser entzogen. Für die Ausführung jedoch braucht es mehr als Bohrmaschine und Handpumpe: Bis zu 17 Meter lang und mehrere Zentimeter dick sind die einzelnen Gewindestäbe, die bis in den Fels reichen. Und für die Entwässerung wurden 70 so genannte Vakuum-Lanzen und sechs Brunnen bis zu 15 Meter tief gebohrt.
In dieser Woche tagte wieder einmal der Stiftungsrat der Carl-von-Heß´schen Sozialstiftung Hammelburg. Überraschungen gab es dieses Mal ausnahmsweise keine: "Es wurde lediglich bekannt gegeben, dass die Baustelle weiter geht", berichtet Stefan Seufert, Sprecher des Landratsamtes Bad Kissingen.
"Die Hangsicherung wird ungefähr bis Mitte März dauern, Ende März sollen dann die Rohbau-Arbeiten beginnen", erklärt
Stiftungsvorstand Marco Schäfer. Als im Herbst bekannt wurde, dass der Hang in Bewegung ist, habe es zwei Möglichkeiten gegeben: neu planen oder den Hang sichern. "Bei einer neuen Planung hätten sich wahrscheinlich Räume und Wände verschoben, das wollten wir auf keinen Fall", sagt Schäfer. Also wird nun der Hang eigens vor dem Rohbau gesichert, einzige Änderung für den Rohbau bleibt nun eine bislang nicht vorgesehene Drainage.
Teil eins der Hangsicherung war eine Bohrpfahlwand, die 15 Meter tief in den Felsen unterhalb des Niveaus der Ernst-Putz-Straße reicht. Die 90 Zentimeter dicken Bohrpfähle wurden am oberen Ende noch mit Dübeln abgesichert. 510.000 Euro kostet alleine diese Maßnahme. Ebenfalls rund eine halbe Million Mehrkosten verursachte bislang die Planung der Hangsicherung. Und für 562.000 Euro werden derzeit die Hangdübel gebohrt und mit Beton und Bewehrung verpresst.
"Vorgabe war, dass wir mindestens fünf Meter im Felsen sind", hieß es auf der Baustelle, zum Teil reichten die Dübel aber noch deutlich weiter in festen Untergrund.
"Es ist natürlich ein Glücksfall, dass wir keine fünf Meter Schnee haben", freut sich Schäfer über den milden Winter. Dadurch könne die Schweinfurter Firma Riedel möglicherweise schon in sechs Wochen mit dem Rohbau beginnen.