Schultüte für die dreifache Wildfleckener Rektorin
Autor: Evelyn Schneider
Wildflecken, Freitag, 11. März 2016
Die Grundschule Riedenberg sowie die Grund-und Hauptschulen Wildflecken besitzen offiziell eine Schulleiterin, die ihre Wurzeln eben an diesen Orten hat.
Nun ist es offiziell. Was Christiane Helfrich schon seit Dezember 2015 fast unbemerkt ist, wurde nun ganz festlich in einer großen Feierstunde öffentlich. Die Grundschule Riedenberg sowie die Grund-und Hauptschulen Wildflecken haben nach Erika Hähnlein wieder eine Rektorin. Als Vertreterin der ausgeschiedenen Schulleiterin, sammelte die Riedenbergerin Christiane Helfrich schon seit 2014 Erfahrung in diesem Metier.
Sehr gut weiß die 39-Jährige also, welche vielfältigen Aufgaben die Leitung von drei Schulen mit sich bringen. Wie Schulamtsdirektor Ruppert Kestler in seiner Festansprache mitteilte, ist es ein absolutes Novum, dass ein Rektor nicht nur für eine Schule zuständig sei, sondern, wie in ihrem Fall gleich die Geschicke von drei Schulen zu lenken habe. Noch besonderer sei die Tatsache, dass eine der Schulen gar in einer militärischen Einrichtung stehe.
Dennoch ließ Kestler keine Zweifel über die Qualifikation seiner frischgebackenen Rektorin aufkommen. "Ihr wurde der Beruf ja schon in die Wiege gelegt, sodass sie durch Vater Joachim Hartling sehr wohl wusste, was es heißt, Lehrer zu sein. Zugute kommt ihr für diese große Aufgabe ihr hohes Maß an Belastbarkeit - auch in Krisensituationen, sodass ich von ihrem Erfolg überzeugt bin", sagte Kestler. Herausragend seien auch ihre fachliche Kompetenzen als Sportfachfrau, Mitautorin von Schulbüchern, engagierte Lesebeauftragte im Landkreis und Schulentwicklungsmoderatorin.
Große Aufgaben in naher Zukunft
Große Aufgaben stehen auch gleich in naher Zukunft an, wie Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) betonte.
Neben der zusätzlichen Aufgabenstellung durch die Beschulung der Flüchtlingskinder wird auch der Umzug in das bestehende alte Schulgebäude im Ort anstehen, dessen Sanierung 2018 abgeschlossen sein wird. Auch Riedenbergs Bürgermeister Roland Römmelt (CSU) sprach seine Hoffnung auf den Fortbestand des Schulverbundes zwischen den beiden Gemeinden aus.
Schüler lassen sich viel einfallen
Für den Chef der Kaserne, Oberst Weinrauter, stellte die Tatsache, eine öffentliche Schule auf Kasernengebiet zu haben, zunächst eine große Überraschung dar, und so war er bei seinem Amtsantritt erst einmal entsprechend skeptisch. "Doch ich wurde eines Besseren belehrt.
Die Zusammenarbeit ist immer völlig unproblematisch."Neben den Ansprachen von Amtskollegin Birgit Herre´aus Bad Brückenau, dem Personalratsvorsitzenden Wolfgang Wittmann und dem Elternbeirat brachten sich auch die Schüler der drei Schulen ein, um ihre neue Rektorin willkommen zu heißen.
Unter der Moderation des stellvertretenden Schulleiters, Stefan Raab, sang die 5. Klasse das Lied "Lemontree", die Klasse 1 a der Grundschule Wildflecken zeigte ein Fingerpuppenspiel, die Schüler der Grundschule Riedenberg warteten mit einem Instrumentalstück mit "Boomwhackers" auf. Die 4. Klasse aus Wildflecken brachte ihre Wünsche ebenso gesanglich dar. Ein Sketch in englischer Sprache wurde von der 6. Klasse vorgetragen.
Heimatverbunden
Von den Kollegen wurden allerlei nützliche Dinge für ihre anstehenden Aufgaben in eine Schultüte gepackt.
Wie verbunden Christiane Helfrich mit ihrer Heimat ist, betonte sie in ihrer Antrittsrede. War sie doch selbst Schülerin der Grundschule Riedenberg und der Volksschule in Wildflecken. Ihr Referendariat leistete sie in Wildflecken. Neben ihrer eigenen Familie war ihr diese Schulfamilie immer wichtig und ihr Bezug zu beiden Schulen sei sehr eng.
Zehn Gebote
Für ihre künftigen Aufgaben stellt sie die Einhaltung von zehn Geboten einer guten Familie auch in den Vordergrund: Zeit füreinander nehmen, Rituale zelebrieren, Vertrauen aufbauen, das Wir-Gefühl stärken, Familienkonferenzen einberaumen, Streitkultur entwickeln, Gegensätze tolerieren, feste Aufgabenverteilung, und schließlich immer optimistisch sein.So falle es ihr auch leicht zu sagen, dass sie gerne, mit viel Herzblut Schulleiterin geworden ist und ihre Aufgaben und Herausforderungen mit Freude annehme.