Schondraer kämpfen für ihre 7. Klasse
Autor: Oswald Türbl
Schondra, Donnerstag, 26. Juni 2014
Ab kommendem Schuljahr sollen alle siebten Klassen zentral in Bad Brückenau unterrichtet werden. Doch die Eltern aus Schondra wollen das nicht hinnehmen.
Unverständnis und Empörung über die geplante Verlegung der 7. Klasse vom Mittelschulstandort Schondra ins Schulzentrum nach Bad Brückenau: Das war die einhellige Reaktion der betroffenen Eltern bei der Informationsveranstaltung in der Aula der Mittelschule, zu der der Klassenelternsprecher Siegbert Müller eingeladen hatte.
Kritik in Richtung Schulamt
Zu Beginn der Veranstaltung verlas Konrektorin Sabine Kreil eine Stellungnahme des erkrankten Rektors Otto Granich, in der dieser die Ausgangssituation und den bisherigen Diskussionsprozess darstellte. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die sinkenden Schülerzahlen mittelfristig zu einer Veränderung der Schullandschaft führen werden, forderte die Eltern aber auch auf, sich über das Konzept der Mittelschule Bad Brückenau zu informieren und dann zu einer Entscheidung zu kommen.
Nach Aussage des Schulamtes wurde bei der Entscheidung "nichts von oben diktiert", sagte Müller. "Ich will von den Bürgermeistern wissen, wo der Druck herkommt, der zu der Zustimmung der Gemeinden zu dieser Verlegung geführt hat", verlangte Müller. Die anschließende Auseinandersetzung, die zeitweise mit größerer Lautstärke geführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Nichteinigung der drei Bürgermeister aus Bad Brückenau, Wildflecken und Schondra das Schulamt eine Lösung diktiert hätte.
Gespräch und Unterschriftenliste
Die als Vorteile der Verlegung angeführten Gründe wie gleiche Klassenstärken und ein gleichwertiges Bildungsangebot wurden von den Eltern einhellig in Frage gestellt. Sie halten das "Schondraer Modell" mit M-Kursen in der 7. und 8.
Klasse für qualitativ mindestens genauso gut wie die M-Klassen in Bad Brückenau, betonen die gute pädagogische Arbeit in Schondra und wollen deshalb für den Beibehalt der 7. Klasse mit 20 Schülern in Schondra kämpfen.
Dazu wurde Bürgermeister Bernold Martin (CSU) beauftragt, einen Gesprächstermin mit Vertretern des Schulamtes und der Bezirksregierung zu vereinbaren; die Eltern werden dabei eine Unterschriftenliste mit ihren Forderungen übergeben.