Druckartikel: Schondra: Helfer vor Ort leisteten 52 Einsätze

Schondra: Helfer vor Ort leisteten 52 Einsätze


Autor: Horst Conze

Schondra, Montag, 22. April 2019

Die Helfer vor Ort in Schondra sind auf der Suche nach einem gebrauchten Einsatzfahrzeug. Erhard Löser wurde aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Bastian Markert, Teamsprecher der aktiven Helfer vor Ort, verabschiedet  Erhard Löser aus dem aktiven Dienst und lobt sein besonderes Engagement  für die Helfer vor Ort in Schondra Foto: Horst Conze


Seit 2016 sind ehrenamtliche Helfer vor Ort in Schondra bei Notfällen da, um Menschen in Lebensgefahr und Notsituationen zu helfen und Angehörige zu unterstützen. Aufgabe der Helfer vor Ort ist es, die therapiefreie Zeit zwischen dem Absetzen des Notrufes und dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierter Erste Hilfe zu überbrücken. Im Dezember 2017 wurde der Förderverein Helfer vor Ort (HvO) Schondra gegründet. Bei der Mitgliederversammlung berichtete der Vorsitzende des Vereins Armin Stelzner über die geleistete Arbeit der letzten Monate.

Derzeit seien 22 Helferinnen und Helfer in Schondra tätig, 12 davon seien im aktiven Dienst und übernehmen regelmäßig ehrenamtliche Bereitschaftsdienste. Die übrigen 10 Helferinnen und Helfer haben derzeit Aufgaben in der Organisation oder Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. An Werktagen decken die Helfer vor Ort die Zeit von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens als Bereitschaftsdienst ab. An Wochenenden leisten die Helfer rund um die Uhr Dienst auf Abruf. Jährlich kommen so 480 Schichten pro Jahr zusammen.

Stelzner warb deshalb für den ehrenamtlichen Dienst als Helfer vor Ort: "Wir bilden Interessenten für den Dienst selber aus mit einem Sanitätskurs und monatlichen Fortbildungen. Daneben arbeiten wir eng mit dem Bayerischen Roten Kreuz in Bad Brückenau zusammen, die unsere Ausbildung mit einem Praktikum im Rettungsdienst unterstützen." Voraussetzung für den Dienst als Helfer vor Ort sei allein ein Führerschein Klasse B (PKW) und die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit für Menschen in Notsituationen.

52 Einsätze im vergangenen Jahr

Bastian Markert ist HvO-Teamsprecher der Aktiven im Bereitschaftsdienst. Er berichtet, dass die Helfer vor Ort zu 52 Einsätze im vergangenen Jahr gerufen wurden. Dabei seien die Helfer im Durchschnitt sechs Minuten vor dem Rettungsdienst bei dem Betroffenen gewesen und konnten Erste Hilfe und Unterstützung leisten. Insgesamt kam 2018 eine Einsatzzeit von über 41 Stunden zusammen, so Markert. Daneben wurde auch medizinische Absicherung bei größeren Festen wie beispielsweise Bereitschaftsdienst beim Backofenfest geleistet, so Markert.

Beim Ausblick auf die zukünftige Arbeit sorgt sich der Vorsitzende Armin Stelzner um das Einsatzauto der HvO Schondra. Das Einsatzfahrzeug wurde vor zwei Jahren günstig vom Bayerischen Roten Kreuz erworben. 2018 traten Reparaturkosten von über 5000 Euro auf. Für die Helfer vor Ort, die sich allein durch Spenden finanzieren, ist das eine finanzielle Herausforderung. Ziel sei es, sich nach einem anderen gebrauchten Einsatzfahrzeug umzuschauen, so Stelzner.

Besonders geehrt wurde der langjährige Rettungsassistent Erhard Löser. 1969 begann er seine Sanitäts-Ausbildung und ist bis zum Rentenalter im Rettungsdienst des BRK tätig gewesen. 2016 gehörte er zu den Gründern der Helfer vor Ort in Schondra und hat über zwei Jahre lang Bereitschaftsdienste gefahren. Aus Altersgründen sei er aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, so der Vorsitzende Armin Stelzner, unterstütze den Verein aber weiterhin in der Öffentlichkeitsarbeit und beim Spenden sammeln. Stelzner dankte Erhard Löser für seine langjährige treue Mitarbeit und sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement.

Thomas Menz, stellvertretender Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes Bad Kissingen, lobte in seinem Grußwort die Erfolgsgeschichte des gerade mal 13 Monate jungen Fördervereins. Angesichts der Nachrichten von Leid und Tod seien positive Beispiele der Solidarität mit Menschen in lebensgefährlichen Notlagen immer wichtiger: "Eure Hauptaufgaben sind zum einen: konkretes Leid zu lindern und mitzutragen."