Sanierung der Turnhalle in Bad Brückenau schreitet voran
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Mittwoch, 29. Januar 2014
Nachdem das Gebäude komplett entkernt wurde, wird nun Schritt für Schritt wieder aufgebaut. Der Bauausschuss des Stadtrates vergab weitere Arbeiten - und erkundigte sich nach dem Fortschritt der Sanierung.
Es scheppert gewaltig, wenn Matthias Hippeli den Abbruchhammer ansetzt. Stück um Stück springt Beton aus seiner Fassung, die einst als Blumenkübel auf dem Flachdach des Vorbaus der Turnhalle gedacht war. Die Abdichtung des Flachdaches steht an - da stören die Kübel nur, in denen ohnehin schon lange keine Blumen mehr wuchsen. Also kommen sie weg.
"Wir liegen im Zeitplan", sagt Karl Heinz Weismantel vom städtischen Bauamt. Zusammen mit Bauleiter Udo Schneider vom Architekturbüro Richter und Mario Örtl, zuständig für die technischen Anlagen bei der Kissinger Firma Helfrich Ingenieure, trifft er sich zur Lage-Besprechung auf der Baustelle. "Die Rohinstallation ist schon abgeschlossen", berichtet Örtl. Längst wurden die alten Leitungen zurückgebaut, die Wände sind offen, neue Kabel hängen von der Decke. Im Sanitärbereich verlegen Heiko Löhrlein und Christian Möller Fliesen.
Vor der Halle stapeln sich alte Fenster, die neuen sind seit wenigen Tagen eingebaut.
Diskussion um Sportgeräte
In der Halle selbst steht auf 1600 Quadratmetern ein Gerüst. Hausmeister Helmut Berger braucht nicht lange, um bis kurz unter die Hallendecke hinaufzuklettern. Hier liegt eine dicke Staubschicht über der Vorrichtung, an der die Turnringe befestigt sind. Die Basketballkörbe sind hochgeklappt.
Im Hauptausschuss für Bau, Ökologie und Verkehr berieten die Stadträte am Montag über die Vergabe weiterer Arbeiten (siehe unten). Das ist Routine - eigentlich - doch ein Posten sorgte für Nachfragen.
"Warum brauchen wir Sportgeräte für 40.000 Euro?", fragte Karlheinz Schmitt (CSU), "das ist ein Haufen Geld..."
Stefan Richter, der als Architekt für die Sanierung verantwortlich ist, erklärte: "Die meisten Geräte entsprechen nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen". Aus diesem Grund müsse nachgerüstet werden. Neu würden nur ein fahrbarer Barren, eine Slagline und Befestigungsvorrichtungen für Tore angeschafft.
2,8 Millionen bereits verbaut
Was die Finanzen angeht, brachte Karl Heinz Weismantel die Räte auf den neuesten Stand. 3,1 Millionen Euro hat die Stadt für die Sanierung veranschlagt, davon seien 2,8 Millionen bereits verbaut. Einige wenige Aufträge stehen noch aus - wie Prallwand, Schließanlage und Baureinigung - ansonsten sei der Großteil der Bauarbeiten schon vergeben worden.
"Wir gehen davon aus, dass wir günstiger wegkommen", rechnet Weismantel mit rund 277.000 Euro weniger.
Bauleiter Udo Schneider bestätigt den Baufortschritt. "Das ist ein Altbau, da kommt hier und da was dazu", berichtet er von zum Beispiel von zusätzlichen Dichtungsarbeiten. Im Groben laufe aber alles nach Plan. Auch Architekt Stefan Richter rechnet nicht mehr mit einem unerwarteten Kostenanstieg. "Die Wände, die Böden und auch die Decke sind schon offen. Es können also keine Leichen mehr auftauchen."
Weitere Punkte aus dem Hauptausschuss:
Bauanträge Einstimmig winkten die Hauptausschuss-Mitglieder drei kleinere Anträge von Bürgern durch. Armin Stelzer aus Volkers möchte seine Garage zur Hobby-Werkstatt umrüsten und einen Kamin einbauen. Hermann May aus Bad Brückenau plant, sein Dachgeschoss zu einer Wohnung umzubauen.
Waldemar Martin aus Volkers möchte ein Teilstück seines Grundstückes in Bauland umwandeln lassen. Nun wird der Flächennutzungsplan entsprechend geändert.
Werbung Joachim Reese will die Werbetafeln am ehemaligen Autohaus Lother austauschen und zwei neue Tafeln anbringen. Der Ausschuss hatte nichts dagegen. Für Diskussionen sorgte hingegen der Plan, an einem Haus in der Unterhainstraße großflächige Werbung anzubringen. Dag Schröder, der Beauftragte für Sanierungsfragen der Stadt, wies in einer Stellungnahme daraufhin, dass diese Art der Werbung nicht dem Gestaltungsleitfaden der Stadt entspreche. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) setzte sich aber für die Genehmigung des Antrags ein.
Am Ende wurde ein Kompromiss gefunden: Mit 4:2 Stimmen entschied sich der Ausschuss, noch einmal mit dem Eigentümer ein Gespräch zu suchen.
Turnhalle Den größten Batzen der anstehenden Entscheidungen machte aber die Dreifach-Turnhalle aus. Die Mitglieder des Hauptausschusses vergaben Arbeiten für insgesamt fast 200.000 Euro. Im Einzelnen waren das: Sportgeräte für rund 40.000 Euro an Erhard Sport aus Burgbernheim; Trennvorhänge für 78.457 Euro an die Firma Schnakenberg aus Wuppertal; Betonsanierungsarbeiten für rund 30.000 Euro an die Firma Kraemer aus Würzburg; Belagsarbeiten und Tribüne für etwa 16.000 Euro an Damian Werner aus Kalbach (die Firma war auch schon bei der Sanierung der Grundschule beteiligt); Schlosserarbeiten für rund 30.000 Euro an das Unternehmen Kraus aus Strullendorf.